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Neurodermitis - Schuppenflechte: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

7. Aug. 2020

Autor: Bärbel Drexel Expertenteam

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Für Betroffene oft sehr belastend

Die Gemeinsamkeit von Neurodermitis und Schuppenflechte sind juckende, oft gerötete und zur Schuppenbildung neigende Hautpartien. Obwohl beide Hautkrankheiten nicht ansteckend und normalerweise auch nicht gefährlich sind, können sie den Betroffenen viel Kummer bereiten: Der andauernde Juckreiz ist dabei ebenso belastend wie die kosmetische Beeinträchtigung durch Hautrötungen.

Auch wenn die Therapie bei Neurodermitis und Schuppenflechte vom behandelnden Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden sollte, können Betroffene therapiebegleitend viel für ihre angegriffene Haut tun.

Was ist Neurodermitis?

 

  • Medizinisch korrekt ist die Bezeichnung „atopisches Ekzem“, doch im Volksmund hat sich der Begriff „Neurodermitis“ durchgesetzt.

  • Die Erkrankung ist geprägt durch sehr trockene, stark gerötete und juckende Hautpartien und eine allgemein empfindliche Haut. 

 

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  • Neurodermitis tritt häufig in Schüben auf und gilt als nicht heilbar.

  • Die Krankheit betrifft vor allem Kinder und verschwindet oft mit dem Beginn der Pubertät. Dennoch sind in Industrieländern bis zu 3 % der Erwachsenen vom atopischen Ekzem betroffen.

  • Die Ursachen werden in einer Kombination aus erblicher Veranlagung, einer ungünstigen Reaktion des Immunsystems und belastenden Umwelteinflüssen gesehen.

 

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Neurodermitis – keine Nervenerkrankung 

Die Neurodermitis war lange Zeit unbekannt, da Hautkrankheiten nicht nach den Symptomen, sondern ausschließlich nach der betroffenen Körperstelle unterschieden wurden. Erst 1808 beschrieb der britische Arzt Robert Willan, ein Pionier der Dermatologie, zum ersten Mal das Erscheinungsbild der Neurodermitis.

Ihren Namen verdankt die Erkrankung den französischen Ärzten Brocq und Jacquet. Sie vermuteten eine Nervenentzündung als Ursache der Symptome und verdeutlichten dies durch die Vorsilbe „Neuro“. Diese Ansicht hat sich längst als überholt herausgestellt, so dass medizinisch korrekt vom atopischen Ekzem gesprochen wird.

Was ist Schuppenflechte?

  • Schuppenflechte – oft auch Psoriasis genannt – äußert sich durch gerötete, juckende Hautpartien, die besonders auf dem Kopf, an Ellenbogen und Knien auftreten.

  • Sie entstehen durch eine Störung im Erneuerungsprozess der Haut, durch den die äußersten Hautschichten sehr schnell verhornen. Das Gewebe darunter wird verstärkt durchblutet und erscheint deswegen gerötet.

  • Wie auch Neurodermitis ist Psoriasis nicht ansteckend, gilt aber ebenfalls als nicht heilbar.

 

  • Schuppenflechte betrifft 2-3 % der Bevölkerung in Deutschland und tritt verstärkt im Alter zwischen 20 und 30 Jahren auf.

  • Auch hier liegt die Ursache wohl in einer genetischen Veranlagung und einer Fehlfunktion des Immunsystems.

 

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Die normale Erneuerung der Haut

Unsere Haut befindet sich in einem ständigen Prozess der Erneuerung. Immer wieder bilden sich neue Hautzellen, während die alten Zellen verhornen und als winzige, zumeist unsichtbare Hautschuppen abfallen. Bei gesunder Haut dauert dieser Vorgang ungefähr vier Wochen. Bei von Schuppenflechte betroffenen Hautpartien dauert es oft nur drei bis sieben Tage, bis sich die Hautzellen ablösen.

Welche Körperstellen können jeweils betroffen sein?

Während beide Hautkrankheiten für juckende, gerötete Haut sorgen, gibt es durchaus deutliche Unterschiede zwischen Neurodermitis und Schuppenflechte. Zum Beispiel betreffen die beiden Erkrankungen meistens unterschiedliche Körperregionen. Besonders häufig treten die Symptome an folgenden Körperstellen auf.

NeurodermitisSchuppenflechte
Beugeseite von Ellenbogen und KnienStreckseite von Ellenbogen und Knien
Handgelenke und HändeHände und Füße
GesichtFinger- und Fußnägel
NackenVerlängerter Rücken („Pofalte“)

 

Natürlich können im Einzelfall auch andere Körperregionen betroffen sein. Die Diagnose, ob Neurodermitis, Psoriasis oder eine andere Erkrankung vorliegt, ist Aufgabe eines Arztes oder Heilpraktikers.

Die Haut pflegen und negative Einflüsse vermeiden

Neurodermitis und Schuppenflechte machen die Haut anfällig für äußere Reize. Ungünstige Einflüsse von außen können dafür sorgen, dass sich bestehende Rötungen und Juckreiz verschlimmern oder gar ein neuer Schub ausgelöst wird. Wer also mit diesen Erkrankungen zu kämpfen hat, sollte seine Haut optimal pflegen und einige negative Einflussfaktoren möglichst vermeiden.

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  • Neurodermitis und Schuppenflechte sorgen für eine sehr trockene, manchmal sogar rissige Haut. Berücksichtigen Sie diesen Hautzustand bei der Auswahl Ihrer Hautpflegeprodukte und versorgen Sie Ihre Haut von außen mit sehr viel Feuchtigkeit. Dies können Sie von innen zusätzlich unterstützen, indem Sie viel trinken.

 

  • Kosmetikprodukte haben unmittelbaren Hautkontakt, häufig auch in den direkt von Neurodermitis oder Psoriasis betroffenen Hautregionen. Hier können die falschen Inhaltsstoffe große Probleme bereiten. Vermeiden Sie synthetische Inhaltsstoffe, welche die Haut reizen oder zusätzlich austrocknen können.

 

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  • Alkohol und Nikotin tun der Haut nicht gut. Beides trocknet die aufgrund von Neurodermitis oder Schuppenflechte ohnehin schon sehr trockene Haut zusätzlich aus. Im besten Fall leben Sie natürlich völlig abstinent. Doch Sie tun Ihrer Haut schon einen großen Gefallen, wenn Sie Alkohol und Nikotin nur maßvoll und so selten wie möglich genießen.

 

  • Stress kann ebenfalls den Zustand der Haut negativ beeinflussen. Belastungen am Arbeitsplatz oder Konflikte im privaten Umfeld sind typische Auslöser. Doch bei Hautkrankheiten sorgt oft auch die Erkrankung selbst für psychische Belastungen, gerade wenn sie an gut sichtbaren Körperstellen auftritt. Umso wichtiger ist es, häufig zu entspannen.

  • Zu heißes und zu langes Duschen oder Baden stört den schützenden Feuchtigkeitsfilm der Haut. Dies kann gerade bei Neurodermitis oder Schuppenflechte dazu führen, dass die Haut weiter austrocknet. Um dies zu vermeiden, ist es für Betroffene ratsam, nur lauwarm und eher kurz zu duschen.

 

Neurodermitis, Schuppenflechte und die Ernährung

Die richtige Ernährung ist bei Problemen mit Neurodermitis oder Schuppenflechte ein komplexes Thema. Auch einige Lebensmittel bzw. ihre Inhaltsstoffe können einen Schub auslösen und sollten deshalb vermieden werden.

Eine umfassende, allgemein empfehlenswerte „Neurodermitis-Diät“ gibt es allerdings nicht und auch bei Psoriasis können keine umfassenden Empfehlungen ausgesprochen werden, die für jeden Betroffenen gültig sind. Vielmehr ist es individuell verschieden, welche Ernährung einen Schub begünstigt. Wer für sich selbst die entsprechenden Auslöser kennt, sollte sie natürlich vermeiden.

In vielen Fällen ist eine Nahrungsergänzung mit Nachtkerzenöl bei Neurodermitis oder Schuppenflechte empfehlenswert.

Das Öl ist besonders reich an Gamma-Linolensäure – eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, welche die Barrierefunktion der Haut stärkt und der Austrocknung der Haut entgegenwirkt.

Außerdem ist die Gamma-Linolensäure an der Bildung von Prostaglandinen beteiligt, welche unter anderem das Immunsystem unterstützen und bei allergischen Reaktionen zur Beruhigung der gereizten Immunabwehr beitragen.

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Die Kraft der Nachtkerze

Die Nachtkerze stammt ursprünglich aus Amerika und ist in der indianischen Volksmedizin schon lange bekannt. In Europa galt die Pflanze lange als nahrhaftes Gemüse, aber inzwischen wird fast ausschließlich das Öl ihrer Samen verwendet – als Nahrungsergänzung und als Bestandteil von Kosmetikprodukten.

Erfahren Sie mehr über die Nachtkerze

Hinweise

Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise.

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