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Ölziehen

27. März 2023

Was ist Ölziehen?

Als Ölziehen (manchmal auch: Öl ziehen) bezeichnet man das Ausspülen des Mundes mit Pflanzenölen. Es ist vor allem in Asien beliebt und wird dem Ayurveda zugeordnet.

Durch das Ölziehen soll der Mundraum von unerwünschten Stoffen gereinigt werden. Unter dem Namen Kavala Gandoosha wurde es bereits vor fast 2.000 Jahren im ayurvedischen Text Charaka Samhita erwähnt. Die heutige Bezeichnung wurde in den 1990er-Jahren geprägt.

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Viele Befürworter beziehen sich auf einen Vortrag des ukrainischen Arztes Fedor Karach. Dieser soll in seinem Vortrag beim „All-ukrainischen Kongress der Onkologen und Bakteriologen“ eine gängige Praxis sibirischer Schamanen beschrieben haben, die angeblich schon seit langer Zeit regelmäßig Ölziehen mit Sonnenblumenöl betreiben.

In Deutschland wurde Karachs Vortrag in zwei Artikeln in den Zeitschriften Natur & Heilen und Natur und Medizin aufgenommen. Seitdem hat die Alternativmedizin diese Praxis weit verbreitet.

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Wie funktioniert Ölziehen?

Der empfohlene Zeitpunkt für das Ölziehen ist der frühe Morgen, am besten direkt nach dem Aufstehen und auf jeden Fall vor dem Frühstück.

Hierfür nimmt man einen oder zwei Teelöffel kaltgepresstes Öl in den Mund und zieht es einige Minuten im Mundraum hin und her.

Nach fünf bis 20 Minuten – hier gehen die Meinungen teilweise weit auseinander – spuckt man das milchig gewordene Öl wieder aus und spült den Mundraum gründlich mit Wasser durch. Diesen Vorgang wiederholt man täglich.

Es ist wichtig, das Öl nicht herunterzuschlucken, denn nach der Lehre des Ölziehens enthält es nun unerwünschte Stoffe, die aus dem Körper ausgeleitet werden sollen. Durch Herunterschlucken würden die entsprechenden Stoffe direkt wieder vom Körper aufgenommen und das Ölziehen wäre wirkungslos.

Bei Amalgamfüllungen raten einige Experten vom Ölziehen ab, damit es keine zusätzlichen unerwünschten Stoffe aus den Füllungen freisetzt.

Hat Ölziehen Nebenwirkungen?

Laut der Kanadischen Organisation für Zahngesundheit CDA sind keine negativen Folgen des Ölziehens zu erwarten. Dementsprechend kann man es bedenkenlos ins tägliches Mundpflegeprogramm aufnehmen.

Viele Menschen führen aber auch eine zeitlich begrenzte Ölziehkur von etwa zwei Wochen Dauer durch. Befürworter des Ölziehens sagen ihm eine positive Wirkung auf verschiedene Krankheiten und Probleme nach – beispielsweise bei Arthrose, Hautproblemen, Kopf- oder Zahnschmerzen.

Wissenschaftliche Studien zum Ölziehen wurden bis jetzt nicht in ausreichender Zahl durchgeführt, um endgültige Aussagen zu treffen. Eine indische Studie hat allerdings beim Ölziehen mit Sesamöl eine Wirkung bei der Reduktion von Plaque- und Zahnfleischentzündungsanzeichen festgestellt.

Welches Öl kann zum Ölziehen verwendet werden?

Traditionell wird kaltgepresstes oder kaltgeschlagenes Öl zum Ölziehen verwendet, zum Beispiel Sonnenblumenöl, Sesamöl, Olivenöl oder eine Mischung aus verschiedenen Ölsorten.

Stars wie die Schauspielerin Gwyneth Paltrow oder das Model Miranda Kerr setzen dagegen auf Kokosöl und haben es in der westlichen Welt populär gemacht.

© Bilder: Image Point Fr - shutterstock.com | syomao - Fotolia


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