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Sie sind im Körper fast überall und doch hat bis vor wenigen Jahren kaum ein Laie von ihnen gewusst – die Faszien. Erst durch den Siegeszug der Faszienrolle schien überhaupt ein allgemeines Bewusstsein zu entstehen, dass Faszien wichtige Aufgaben für den Körper übernehmen und möglichst nicht verkleben sollten. Aber was sind Faszien überhaupt und wie lässt sich etwas für sie tun?
Faszien sind ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes. Sie sind miteinander vernetzt und geben dem Körper seine Form und Spannung. Da sie viele Nervenrezeptoren beherbergen, spielen sie auch eine entscheidende Rolle in der Verarbeitung von Reizen und sind wichtig für das Körpergefühl.
Grundsätzlich werden drei Arten von Faszien unterschieden: Die oberflächlichen Faszien befinden sich in der Unterhaut und verleihen unserer Haut zum Beispiel ihre Dehnbarkeit.
Die tiefen Faszien umhüllen Muskeln, Knochen und Nervenbahnen und verhindern unter anderem, dass die verschiedenen Muskeln schmerzhaft aneinander reiben. Sie unterstützen die Kraftweiterleitung der Muskeln und dämpfen die bei Belastungen auf die Muskeln wirkenden Kräfte.
Die dritte Art von Faszien werden viszerale Faszien genannt. Sie sorgen für die Verankerung der einzelnen Organe im Körper, ermöglichen aber auch ein gewisses Maß an Verschiebbarkeit. So können sich zum Beispiel Magen oder Lunge bei Bedarf ausdehnen, ohne dass die anderen Organe „im Weg sind“. Häufig werden die Faszien mit einem Ganzkörperanzug unter der Haut verglichen. Geschmeidige Faszien sorgen für Fitness, eine gute Haltung und eine knackige Figur.
Faszien erhalten ihre Stabilität durch Collagenfasern, welche äußerst reißfest und belastbar sind. Die Fibroblasten sind dafür zuständig, diese Collagenfasern aufzubauen. Darüber hinaus sorgen sie für den Abbau von altem Collagen und damit für eine stetige Erneuerung der Fasern.
Für die Dehnbarkeit und Geschmeidigkeit der Faszien ist das Strukturprotein Elastin verantwortlich. Der Rest der Faszien wird durch die extrazelluläre Matrix ausgefüllt. In dieser Flüssigkeit sind verschiedene Nährstoffe gelöst.
Einige gesundheitliche Probleme – häufig auch schmerzhafte Zustände – werden darauf zurückgeführt, dass Faszien „verkleben“ oder „verfilzen“.
Auch wenn diese Beschreibungen eher umgangssprachlich erscheinen, kommen sie der Realität relativ nahe. Optisch erinnern verklebte Faszien tatsächlich an die Struktur von alter, verfilzter Wolle. Dieser Zustand entsteht, wenn sich unnötige Querverbindungen innerhalb des Fasziengewebes bilden, so dass Beweglichkeit und Elastizität der Faszien verloren gehen.
Auch Verletzungen der Faszien können Narben zurücklassen und dadurch die Elastizität einschränken. Zu den möglichen Folgen gehören eine eingeschränkte Beweglichkeit und möglicherweise auch Schmerzen. Beispielsweise werden unklare Rückenschmerzen inzwischen häufig auf Probleme mit den Faszien zurückgeführt. Schließlich verlaufen im faszialen Gewebe zahlreiche Nervenrezeptoren, die auch den Schmerz weiterleiten.
Um verklebte Faszien und die daraus entstehenden Probleme zu vermeiden, können Sie selbst etwas tun. Die Geschmeidigkeit des Fasziengewebes hängt nämlich entscheidend von Umwelteinflüssen und unseren Lebensumständen ab.
Training für die Faszien – zum Beispiel mit einer Faszienrolle – ist in letzter Zeit in aller Munde. Doch oft wird dabei vernachlässigt, wie sich die Faszien durch die ausreichende Zufuhr von Nährstoffen unterstützen lassen. Als wichtige Bausteine des Fasziengewebes sind die Aminosäuren L-Arginin, L-Glutamin, L-Lysin und L-Prolin zu nennen. Sie sorgen für Stabilität und Elastizität, regen die Collagen-Produktion an und unterstützen die Faszien für geschmeidige Bewegungsabläufe.
In einer US-amerikanischen Studie** erhielten 35 Teilnehmer entweder eine Nahrungsergänzung mit L-Arginin und L-Glutamin oder ein Placebo.
Allen Probanden wurde ein winziges Röhrchen unter die Haut implantiert und nach 14 Tagen auf die Ansammlung von Hydroxyprolin untersucht. Diese Aminosäure ist an Collagen gebunden und dadurch ein belastbares Anzeichen für die gebildete Collagen-Menge.
Im Vergleich wurde bei den Teilnehmern, welche L-Arginin und L-Glutamin erhalten hatten, 67 % mehr Hydroxyprolin festgestellt als bei den Probanden der Placebo-Gruppe.** Quelle: J. Williams u. a. (2002): Effect of a Specialized Amino Acid Mixture on Human Collagen Deposition. In: Annaly of Surgery 236(3), Seite 369–375.
Darüber hinaus gibt Silicium den Faszien Festigkeit und fördert eine solide Struktur von Faszien und Knochen. Zusätzliche Unterstützung bieten die Vitamine C und E, die Spurenelemente Mangan und Kupfer sowie sekundäre Pflanzenstoffe, z.B. aus Tomate, Beeren und Ingwer. So werden die Faszien gestärkt und vor oxidativem Stress geschützt.
Am meisten profitieren die Faszien von einer Kombination aus unterstützenden Nährstoffen und spezifischem Training. Als Bewegungsübungen bieten sich unter anderem folgende Aktivitäten an:
Hinweise
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