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Cholesterin erfüllt im Körper viele wichtige Funktionen. Für die Funktion der Zellwände ist es ebenso unersetzlich wie für das Gehirn. Außerdem werden die Gallensäure und verschiedene wichtige Hormone wie Testosteron, Östrogen oder Cortisol aus Cholesterin hergestellt.
Dementsprechend stellt der menschliche Körper auch selbst Cholesterin her – einen großen Teil davon in der Leber.
Dennoch genießt dieser wichtige Helfer einen schlechten Ruf. In Gesprächen über Cholesterin geht es meistens um zu hohe Cholesterinwerte und darum, den Cholesterinspiegel zu senken. Auch dafür gibt es einen guten Grund:
Ein erhöhter Cholesterinspiegel wird mit verschiedenen schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen in Verbindung gebracht.
Manchmal wird anstelle von Cholesterin auch der Begriff Cholesterol benutzt. Dies kann zu Verwirrungen führen, denn beide Begriffe bezeichnen genau das Gleiche.
Sie sind auf die griechischen Wörter „cholé“ (Galle) und „stereós“ (fest) zurückzuführen. Die Endsilbe -ol ist korrekter, denn sie verweist darauf, dass Cholesterol aus chemischer Sicht ein Alkohol ist. Aber keine Sorge: Cholesterol macht weder betrunken, noch müssen sie mit einem Kater rechnen. Es geht lediglich um die Art der chemischen Verbindungen.
Im deutschsprachigen Raum hat sich dennoch die eigentlich weniger korrekte Bezeichnung Cholesterin durchgesetzt.
Umgangssprachlich wird häufig zwischen gutem und bösen Cholesterin unterschieden. In der Fachsprache ist von HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin die Rede.
HDL (high-density lipoprotein) und LDL (low-density lipoprotein) sind Verbindungen aus Fett und Eiweiß mit hoher bzw. niedriger Dichte. Sie sind für den Transport des Cholesterins durch den Körper verantwortlich.
Das „gute“ HDL transportiert überschüssiges Cholesterin aus den Körperzellen zur Leber. Dort kann es zu Gallensäure umgewandelt werden. Im Gegensatz zum als unproblematisch angesehenen HDL wird das „böse“ LDL mit Arterienverkalkung in Verbindung gebracht.
Eigentlich transportiert das LDL Cholesterin von der Leber zu den Körperzellen. Allerdings kann es sich bei zu hoher LDL-Konzentration auch an den Wänden der Blutgefäße ablagern. Dadurch kann es langfristig zu Arterienverkalkung kommen, welche unter anderem das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöht.
Der Cholesterinwert wird in der Einheit Milligramm pro Deziliter (mg/dl) gemessen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für das Gesamtcholesterin einen Wert unterhalb von 200 mg/dl. Zudem sollte der HDL-Wert größer als 40 mg/dl und das Verhältnis von LDL zu HDL kleiner als vier sein.
Hierbei handelt es sich allerdings um Richtwerte für gesunde Menschen ohne zusätzliche Risikofaktoren. Wer schon einmal einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hat, unter hohem Blutdruck leidet oder raucht, sollte niedrigere Zielwerte anpeilen und diese mit seinem Arzt absprechen. Auch bei starkem Übergewicht, Diabetes oder einer genetisch bedingten Veranlagung zu Herz- und Gefäßerkrankungen (Herzinfarkte oder Schlaganfälle bei engen Blutsverwandten) sind die Normalwerte niedriger anzusetzen.
Allerdings fällt es vielen Deutschen schon schwer, die Richtwerte für gesunde Menschen einzuhalten. Laut DGE hat ein Drittel der Deutschen einen Cholesterinwert von mehr als 250 mg/dl.
Ein gesunder Körper produziert täglich ungefähr ein Gramm Cholesterin. Der Rest wird ihm über die Nahrung zugeführt. Je nach Ernährungsstil schwankt das über die Nahrung aufgenommene Cholesterin zwischen 200 und 750 mg.
Die DGE empfiehlt, täglich etwa 300 mg Cholesterin über die Nahrung aufzunehmen. Größere Mengen Cholesterin befinden sich vor allem in tierischen Produkten.
Hier steht häufig das Ei im Vordergrund, denn in 100 g Eigelb sind ungefähr 1200 mg Cholesterin enthalten. Allerdings hat sich der „Ruf“ des Eigelbs in letzter Zeit gebessert, denn es enthält zwar Cholesterin, aber kaum gesättigte Fettsäuren, die ebenfalls Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben. Viel Cholesterin und gleichzeitig auch viele gesättigte Fettsäuren sind in Schalentieren, Innereien, fettem Fleisch und einigen Sorten Fisch (zum Beispiel Aal, Tintenfisch, Ölsardinen) enthalten.
Für eine cholesterinarme Ernährung stehen genügend Alternativen zur Verfügung:
Neben einer cholesterinarmen Ernährung können Sie auch mit weiteren Maßnahmen Ihren Cholesterinspiegel natürlich senken.
1. Stress vermeiden
Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann auch die Folge von andauerndem Stress sein. Versuchen Sie also, Stress zu vermeiden und nehmen Sie sich Zeit zur Entspannung.
Hier erfahren Sie mehr über Stress
2. Übergewicht abbauen
Da Übergewicht zu den Risikofaktoren zählt, wäre es natürlich ratsam, Übergewicht abzubauen. Cholesterinarme Ernährung bedeutet meist auch fettarme Ernährung. Aber auch andere Maßnahmen zur Gewichtsreduktion, beispielsweise Sport, helfen Ihnen ebenso beim Cholesterin.
Hier finden Sie mehr Informationen für Ihren Weg zum Wunschgewicht
3. Ausdauersport
Sport kann noch einen weiteren positiven Einfluss auf Ihre Cholesterinwerte haben. Ausdauersportarten wie Schwimmen, Joggen, Nordic Walking, Radfahren oder Ski-Langlauf senken das LDL-Cholesterin und steigern gleichzeitig das positive HDL-Cholesterin. Sportarten mit eher kurzen, dafür aber sehr starken Belastungen sind hierfür weniger geeignet.
4. Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe
Nicht zuletzt können bestimmte Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe auch einen direkten Beitrag zu gesunden Blutfett- und Cholesterinwerten leisten. So kann Artischocke zur Aufrechterhaltung eines gesunden Cholesterinspiegels beitragen und auch das LDL-Cholesterin positiv beeinflussen. Auch Flohsamenschalen können einen normalen Cholesterinspiegel unterstützen.
Auch wenn bei hohen Cholesterinwerten normalerweise eine fettarme Ernährung empfohlen wird, ist Fett nicht automatisch schlecht für den Cholesterinspiegel. Fett besteht grundsätzlich aus Fettsäuren, die abhängig von ihrer Zusammensetzung als gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren bezeichnet werden.
Gesättigte Fettsäuren kommen am häufigsten vor und haben tatsächlich einen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel, wenn sie in zu großen Mengen aufgenommen werden.
Ungesättigte Fettsäuren haben im Gegensatz zu gesättigten Fettsäuren eine instabile Verbindung zwischen einigen ihrer Moleküle. Anhand der Anzahl der instabilen Verbindungen unterscheidet man zwischen einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Gerade mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind für den Körper von Bedeutung, da er sie nicht selbst herstellen kann.
Omega-3-Fettsäuren zählen zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie sollen das „gute“ HDL-Cholesterin positiv beeinflussen und allgemein zu einer normalen Herz-Kreislauf-Gesundheit beitragen.
Im Zusammenhang mit Cholesterinwerten werden meistens auch die Triglyceride bestimmt.
Hierbei handelt es sich um eine bestimmte Art von Blutfetten.
Ein erhöhter Triglycerid-Wert ist ein weiteres Anzeichen für ein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Hinweise
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise.
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