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Schon in der Weihnachtsgeschichte brachten die Heiligen Drei Könige Weihrauch als Geschenk mit. Das ist nicht überraschend, denn Weihrauch war zu dieser Zeit extrem wertvoll. Er wurde unter anderem zur Behandlung von Atemwegs- und Verdauungsproblemen, aber auch bei religiösen Zeremonien eingesetzt. Darüber hinaus wurde Weihrauch auch römischen Kaisern und Statthaltern beim Einzug in eine Stadt vorangetragen.
Neben dem Zeichen der Ehrerbietung an die Würdenträger hatte es auch eine sehr pragmatische Funktion: Der intensive Duft des Weihrauchs verdrängte den weit weniger angenehmen Geruch der städtischen Kloake.
Der Name des Weihrauch lässt sich auf den althochdeutschen Begriff wîhrouch zurückführen. Dieser Begriff lässt sich mit „heiliges Räucherwerk“ übersetzen und bezieht sich auf die häufige Nutzung von Weihrauch in religiösen Zusammenhängen. Schon bei den alten Ägyptern wurde in verschiedenen Zeremonien Weihrauch verwendet. Sie nannten das Weihrauchharz den „Schweiß der Götter“. In der katholischen und in der orthodoxen Kirche wird Weihrauch auch heute noch verwendet. Das Wort Weihrauch wird sowohl für den Weihrauchbaum als auch für das Weihrauchharz benutzt. Auch den Rauch, der bei der Verbrennung des Weihrauchharzes entsteht, bezeichnet man als Weihrauch.
Der Weihrauchbaum (wissenschaftlicher Name: Boswellia) gehört zur Familie der Balsambaumgewächse. Er wächst in trockenen Gebieten in Ostafrika, auf der arabischen Halbinsel und in Indien. Die Bäume erreichen eine Höhe von bis zu acht Metern und sondern ein milchiges Harz ab. Neben den Weihrauchbäumen werden auch einige Harfensträucher als Weihrauch bezeichnet, doch abgesehen vom vergleichbaren Duft gibt es keine nennenswerten Gemeinsamkeiten.
In der Naturheilkunde und zum Räuchern im religiösen oder privaten Gebrauch wird das Harz des Weihrauchbaumes eingesetzt. Jedes Jahr beginnt ungefähr Ende März die mehrmonatige Weihrauchernte. Dafür werden die Bäume an Stamm und Ästen eingeritzt und das herauslaufende Harz eingesammelt. Das in den ersten Wochen geerntete Weihrauchharz ist vergleichsweise minderwertig und wurde früher sogar weggeworfen. Je länger der Ernteprozess andauert, desto hochwertiger ist das geerntete Harz. Aus jedem Weihrauchbaum lassen sich bei einer Ernte bis zu zehn Kilo Harz gewinnen. Nach mehreren Jahren der Ernte wird dem Weihrauchbaum eine Ruhepause gegönnt.
... sind die im Weihrauchharz enthaltenen Boswelliasäuren. Ihre wohltuende und beruhigende Wirkung können das Wohlgefühl in Muskeln und Gelenken erhöhen. Boswelliasäuren sind synthetisch nur schwer herzustellen und ihre natürliche Quelle, der Weihrauchbaum, gilt als bedroht.
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