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Inhaltsverzeichnis
Mut, Tapferkeit und Stärke wurden durch das altgriechische Wort thymos bezeichnet. Die Tätigkeit des Räucherns trug den Namen thymiema.
Es ist unklar, aus welchem dieser Wörter die Bezeichnung Thymian entstanden ist.
Beide weisen einen direkten Bezug zur damaligen Verwendung des Thymians auf. Die altgriechischen Wurzeln des Begriffs sind jedoch unstrittig.
Wissenschaftlicher Name: Thymus vulgaris
Der Thymian ist in der europäischen Kultur wie kaum eine andere Pflanze mit Mut und Tapferkeit verknüpft. Schon die Griechen und Römer räucherten in religiösen Zeremonien Thymianzweige und baten um Mut und Kraft. Römische Legionäre badeten zu diesem Zweck vor einer Schlacht gerne in nach Thymian duftendem Badewasser.
Im Mittelalter schenkten adelige Hofdamen den Rittern vor einem Turnier Thymianzweige und banden sie an die Ritterrüstung. Das sollte dem Ritter Mut und Tapferkeit verleihen und ihn zum Sieg führen. Dass die Hofdamen damit auch ihre Liebe für den Ritter bezeugten, führte mit der Zeit zu einer Bedeutungsverschiebung. Thymian wurde nicht nur zum Zeichen für Mut, sondern auch zum Symbol der Liebe.
Neben dieser kulturellen Bedeutung war Thymian auch in der Naturheilkunde schon früh von großer Wichtigkeit. Plinius und Dioskurides erwähnen den Nutzen von Thymian für die Atemwege.Auch Hildegard von Bingen nutzte Thymian zur Unterstützung von Lunge und Bronchien.
Sein naturheilkundliches Ansehen hat sich der Thymian bis in die Gegenwart erhalten. 2001 wurde er zur Heilpflanze des Jahres gekürt, 2006 zur Arzneipflanze des Jahres.
Echter Thymian ist ein Halbstrauch von bis zu 40 cm Höhe. An den Zweigen der Pflanze wachsen kleine Laubblätter. Diese sind von gräulichem Grün und haben die Form einer Ellipse. Ihre Unterseite trägt gräuliche Haare.
Die Blüten sind weiß oder rosa. Thymian trägt kleine Nüsschen, welche den Samen der Pflanze enthalten.
Der Echte Thymian ist ursprünglich in der westlichen europäischen Mittelmeerregion beheimatet. Er liebt trockene Böden und sommerheißes Klima. Als Gewürz oder Heilpflanze wird der Echte Thymian heute auch in anderen Teilen der Welt kultiviert.
Die ätherischen Öle des Thymians sorgen nicht nur für den intensiven Geschmack. Sie sind auch durch das enthaltene Thymol und Cravacrol für die naturheilkundliche Verwendung der Pflanze entscheidend.
Das ätherische Thymianöl wirkt schleimlösend und entkrampfend und kommt deshalb besonders bei Problemen mit den Atemwegen zum Einsatz. Auch bei der Bekämpfung von Bakterien und Viren bietet Thymian natürliche Unterstützung.
Die folgenden Werte geben den ungefähren durchschnittlichen Nährstoffgehalt in 100 Gramm essbarem Anteil des Thymians an. "0" kann dabei bedeuten, dass keine Daten verfügbar oder die Mengen vernachlässigbar gering sind.
Die tatsächlichen Werte können je nach Jahreszeit, Herkunft, Transport, Lagerung, Zubereitung u.a.m. abweichen.
Vitamin A in μg | 127 |
Vitamin B1 (Thiamin) in mg | 0,16 |
Vitamin B2 (Riboflavin) in mg | 0,07 |
Vitamin B3 (Niacin) in mg | 1,1 |
Vitamin B6 (Pyridoxin) in mg | 0 |
Vitamin C in mg | 2 |
Vitamin E in mg | 0 |
Calcium in mg | 630 |
Eisen in mg | 5 |
Kalium in mg | 270 |
Magnesium in mg | 73 |
Natrium in mg | 18 |
Phosphor in mg | 67 |
Energie in kcal | 95 |
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Die Laubblätter und Zweige des Thymians kommen sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde zum Einsatz. Sie können fast das ganze Jahr über geerntet werden, doch den intensivsten Geschmack besitzen sie kurz vor der Blüte des Thymians, welche je nach Art im Sommer oder im frühen Herbst erfolgt.
Thymian kann getrocknet und dadurch haltbarer gemacht werden. Hierbei wird der Geschmack noch einmal deutlich intensiver.
Ätherische Öle, wie die des Thymians, sind hochkonzentrierte Naturstoffe, daher sollten Sie sorgsam damit umgehen: Beachten Sie unsere Hinweise zum Umgang mit ätherischen Ölen.
Insbesondere bei Kindern, Schwangeren oder Stillenden, oder wenn z.B. Allergien auf Vertreter dieser Pflanzenfamilie vorliegen (Thymian, Salbei, Minze, Lavendel, Pfefferminze etc.), sollte vor der Anwendung von Thymian, oder Zubereitungen daraus, sollte stets fachlicher Rat eingeholt, ggfs. ein Arzt oder Apotheker zu Dosierung, Anwendung oder unerwünschten Effekten befragt werden.
Vom Verzehr oder der Anwendung von Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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