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Der Begriff Knoblauch stammt wahrscheinlich vom althochdeutschen "clofolau“ oder "klobelouh“ ab, abgeleitet von "clobo“: "kleben", "spalten“ bzw. "Kloben", "Klaue“, was sich auf die einzelnen Zehen der gespaltenen, zerklüfteten Zwiebel bezieht.
Die Herkunft des Gattungsnamens „Allium“ ist unklar. Ein möglicher Ursprung ist das lateinische „olere“ (riechen).
Wissenschaftlicher Name: Allium sativum
Volksnamen: Knofel, Knoflak, Gruserich, Riechzwiebel, Furzkraut, Windwurz u.v.m.
Der Knoblauch zählt zu den ältesten bekannten Heilpflanzen. Und schon in der Antike spielte er in manchen Regionen eine große Rolle für die Ernährung: Dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot zufolge versuchten die Alten Ägypter, mit Knoblauch Gesundheit und Kraft der zum Bau der Pyramiden eingesetzten Arbeiter aufrecht zu erhalten.
Auch in China war der Knoblauch bereits um 2000 vor Christus als Heil- und Nahrungsmittel bekannt. Er war außerdem fester Bestandteil der altrömischen Küche und der mittelalterlichen Klostergärten.
In älteren Pflanzenführern wird der Knoblauch noch zur Familie der Liliengewächse gezählt. Heute werden viele ihrer Arten anderen Familien zugeordnet: Der Knoblauch zählt zu den Amaryllisgewächsen und gehört zur Unterfamilie der Lauch- oder Zwiebelgewächse.
Die runden Stängel der mehrjährigen krautigen Pflanze, mit zugespitzten, langen Blättern, werden bis zu 1 Meter hoch. Typisch ist die aus bis zu 15 „Zehen“ zusammengesetzte Zwiebel.
Langgestielte, rötlichweiße Blüten bilden eine Doldenform (Scheindolde). Blütezeit ist Juli bis August, Erntezeit der Spätsommer.
Der Knoblauch stammt vermutlich aus Zentralasien, wo er schon vor 5000 Jahren kultiviert worden sein könnte. Heute ist er weltweit verbreitet, eines der wichtigsten Anbaugebiete ist das fränkische „Knoblauchsland“ in Bayern.
Bevorzugte Standorte sind sonnig-warm, geschützt und verfügen über einen sandigen, durchlässigen Boden.
Knoblauch ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Vor allem aber dem Allicin – vor der Verarbeitung noch als Alliin in den Zehen enthalten – werden positive Wirkungen zugeschrieben.
Durch seine Inhaltsstoffe soll der Knoblauch blutdrucksenkende und antiseptische Wirkung haben, er soll die Blutgerinnung verlangsamen sowie normale Cholesterin- und Blutzuckerspiegel unterstützen. Die Erfahrungsheilkunde nutzt zudem die schleimlösenden und schweißtreibenden Eigenschaften des Knoblauchs und auch äußerlich kommt er bei Warzen oder Fußpilz zum Einsatz.
Die folgenden Werte geben den ungefähren durchschnittlichen Nährstoffgehalt in 100 Gramm essbarem Anteil des Knoblauchs an. "0" kann dabei bedeuten, dass keine Daten verfügbar oder die Mengen vernachlässigbar gering sind.
Die tatsächlichen Werte können je nach Jahreszeit, Herkunft, Transport, Lagerung, Zubereitung u.a.m. abweichen.
Vitamin A in μg | 0 |
Vitamin B1 (Thiamin) in mg | 0,2 |
Vitamin B2 (Riboflavin) in mg | 0,08 |
Vitamin B3 (Niacin) in mg | 0,6 |
Vitamin B6 (Pyridoxin) in mg | 0,38 |
Vitamin C in mg | 14 |
Vitamin E in mg | 0,01 |
Energie in kcal | 139 |
Calcium in mg | 38 |
Chrom in μg | 0 |
Eisen in mg | 1,4 |
Fluor in mg | 0,05 |
Jod in μg | 2,7 |
Kalium in mg | 530 |
Kupfer in mg | 0,15 |
Magnesium in mg | 35 |
Mangan in mg | 0,46 |
Natrium in mg | 19 |
Phosphor in mg | 134 |
Selen in μg | 5,7 |
Zink in mg | 0,58 |
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Sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde werden vor allem die Knoblauchzehen genutzt. Ob gehackt, zerquetscht, gerieben oder geschnitten, roh oder gekocht, frisch oder getrocknet hängt von der jeweiligen Nutzung ab.
Wer von den Inhaltsstoffen profitieren möchte, sollte frischen Knoblauch oder Präparate aus hochwertigen, schonend hergestellten Extrakten bevorzugen: Die meisten der Inhaltsstoffe sind empfindlich und können z.B. durch Hitze zerstört werden.
Wer blutdrucksenkende oder gerinnungshemmende Medikamente einnimmt, sollte vor dem Verzehr von Knoblauch oder Zubereitungen daraus ärztlichen Rat einholen.*
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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* Quellen: Brender, Th. u.a., Knoblauch, https://apotheken.de/alternativmedizin/heilpflanzen/9491-knoblauch , aufgerufen am 22.11.2021. Melzer, M., Schützt Knoblauch die Gefäße?, https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/heilpflanzen/schuetzt-knoblauch-die-gefaesse-736527.html , aufgerufen am 22.11.2021.
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