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Namensgeber des Johanniskrauts ist Johannes, der Täufer. Die christliche Kirche eignete sich einige Traditionen der Sommersonnenwende an und brachte sie mit dem Geburtstag von Johannes, dem Täufer in Verbindung.
Am so genannten Johannistag, dem 24. Juni, steht das Johanniskraut in seiner Blüte und soll der Legende nach besonders heilkräftig sein.
Wissenschaftlicher Name: Hypericum perforatum
Das Johanniskraut spielte im Brauchtum schon seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle. Es blüht zur Zeit der Sommersonnenwende – eine Zeit zahlreicher Bräuche und Rituale, die vor dem Teufel schützen sollen.
So wurden zum Beispiel Kränze aus Johanniskraut im Haus aufgehängt oder am Körper getragen, um damit den bösen Einfluss des Satans abzuwehren.
Auch die Naturheilkunde kennt das Johanniskraut schon lange: Seine beruhigende Wirkung bei Unruhe und Melancholie wurde schon im Mittelalter genutzt. Die Ernennung des Johanniskrauts zur Arzneipflanze des Jahres 2015 zeigt, dass es auch heute noch hohe Anerkennung genießt.
Das Echte Johanniskraut erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter. Es besitzt ovale Laubblätter von ca. drei Zentimeter Breite und gelbe Blüten mit fünf Blütenblättern.
Dazu kommen in jeder Blüte drei Büschel mit Staubblättern mit insgesamt bis zu 100 Staubblättern. Der Stängel der Pflanze ist – im Gegensatz zu den anderen Johanniskraut-Arten – nicht hohl, sondern mit Mark gefüllt.
Das Echte Johanniskraut ist in Europa, Nordafrika und Westasien beheimatet und heute auch in Nord- und Südamerika, Ostasien und Australien verbreitet. Es wird auch kommerziell angebaut.
Die Blüten und Knospen enthalten den Farbstoff Hypercirin, der auch für die heilkundliche Wirkung des Johanniskrauts von Bedeutung ist.
Zudem spielen die enthaltenen Flavonoide und Bioflavone eine wichtige Rolle. Im Zusammenspiel vermitteln die drei Inhaltsstoffe beruhigende Eigenschaften, die dabei helfen sollen, zur Ruhe zu kommen.
Deshalb kommt Johanniskraut in unserer Zeit bei Schlafproblemen und Unruhezuständen, aber auch bei milden Depressionen zum Einsatz.
Johanniskraut ist längst auch in der Schulmedizin angekommen, so dass insgesamt ein hoher Bedarf besteht. Um diesen Bedarf zu decken, wird Johanniskraut kommerziell angebaut. Landwirte, die sich nicht auf Johanniskraut spezialisiert haben, fürchten die Pflanze dagegen als Unkraut.
Zweimal im Jahr kann die Ernte erfolgen. Hier werden die Blüten, Knospen und Zweigspitzen geerntet. Anschließend werden die geernteten Pflanzenteile meistens getrocknet und sind dann bereit für die Weiterverarbeitung.
Johanniskraut ist nicht für Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche geeignet. Nicht verzehren, wenn Antidepressiva eingenommen werden.
Johanniskraut kann mit vielen Medikamenten wechselwirken. Bei Einnahme von Medikamenten daher vor einer Einnahme von Johanniskraut oder Zubereitungen daraus ärztlichen Rat einholen.
"Der Inhaltsstoff Hypericin kann die Haut lichtempfindlicher machen und zu sonnenbrandähnlichen Reaktionen führen, wenn Sie ihn innerlich anwenden." (apotheken-umschau.de)
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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