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Die Bachblütentherapie (manchmal auch: Bach-Blütentherapie) ist ein therapeutisches Verfahren, das zur Naturheilkunde oder Alternativmedizin gezählt wird. Auch wenn die Schreibweise dies vielleicht nahe legt, stammen die Bachblüten keinesfalls zwangsläufig aus einem Bach oder dessen Umgebung.
Stattdessen wurde die Bachblütentherapie nach ihrem Erfinder, dem Briten Dr. Edward Bach, benannt. Er sah in jeder Krankheit das Ergebnis einer Störung des seelischen Gleichgewichts. Jedem der 38 „disharmonischen Seelenzustände der menschlichen Natur“ ist eine Essenz aus Blüten oder anderen Pflanzenteilen zugeordnet, welche den unerwünschten Zustand beheben soll.
Nach Bachs Tod im Jahr 1936 geriet die Bachblütentherapie zunächst in Vergessenheit, bevor sie Ende der 1970er-Jahre wiederentdeckt wurde. Anschließend wurde sie von Boulevardmedien und Fernsehtalkshows aufgegriffen und dadurch immer bekannter.
Bach wählte die Pflanzen, denen er eine Wirkung im Rahmen der Bachblütentherapie zuschrieb, intuitiv aus. Grundlage waren die positiven Seelenzustände, welche die Pflanzen verkörperten. Diese Zustände sollen jeweils einen der negativen Seelenzustände harmonisieren und dadurch die auftretenden Krankheiten bekämpfen.
Die Liste der 38 Bachblüten-Essenzen ist alphabetisch nach ihrem englischen Namen sortiert und durchnummeriert. Einen Sonderstatus hat die Essenz Nr. 27, denn hierbei handelt es sich um reines Felsquellwasser, dem keine Pflanzenteile beigemischt werden. Zu den übrigen Bachblüten zählen zum Beispiel die Knospe der Rosskastanie, welche bei der Verarbeitung von Erfahrungen helfen soll, und die Weinrebe, welche übertriebenen Ehrgeiz bremsen soll.
Für die Herstellung einer Bachblüten-Essenz werden die entsprechenden Blüten in Quellwasser gelegt, welches Sonneneinstrahlung ausgesetzt oder in Ausnahmefällen gekocht wird. Laut Edward Bach nimmt das Wasser dadurch das Schwingungsmuster der Blüten und ihre heilenden Eigenschaften auf. Anschließend wird das Wasser mit der gleichen Menge Alkohol vermischt – meistens Cognac oder Brandy.
Ein Teil dieser ursprünglichen Mischung wird mit 240 Teilen Alkohol verdünnt, um die fertige Blüten-Essenz zu erhalten.
Diese Essenzen werden vom Anwender weiter verdünnt und dann tropfenweise eingenommen. Durch das hohe Ausmaß der Verdünnung mit Wasser und Alkohol haben die unterschiedlichen Essenzen keinen unterscheidbaren Eigengeschmack. In der heutigen Zeit werden aus den Bachblüten auch Cremes zur äußerlichen Anwendung hergestellt.
Neben den 38 reinen Bachblüten-Essenzen kennt die Bachblütentherapie noch eine Notfallmischung. Sie ist für seelische Ausnahmezustände gedacht und besteht aus einer Mischung der Essenzen von insgesamt fünf Bachblüten. Die verwendeten Blüten sind die Gewöhnliche Waldrebe, die Kirschpflaume, das Springkraut, der Doldige Milchstern und das Gelbe Sonnenröschen. Mit dieser Mischung soll Edward Bach einem Fischer geholfen haben, der in Seenot geraten war. Die Notfallmischung ist das wohl bekannteste Bachblüten-Produkt.
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