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Passionsblume beschreibt sowohl eine Pflanzenfamilie als auch - umgangssprachlich - eine bestimmte Pflanzenart dieser Familie.
Der wissenschaftliche Name dieser Art ist Passiflora incarnata.
Im Deutschen wird sie manchmal auch Winterharte Passionsblume genannt.
Die Pflanzenfamilie erhielt ihren Namen, weil Arten wie eben Passiflora incarnata die Passion Christi symbolisieren sollen. Die zehn Blütenblätter stehen dieser Deutung zufolge für die zehn treuen Apostel – ausgenommen sind hier Judas und Petrus. Die Blütenfäden sollen die Dornenkrone symbolisieren, während die drei Griffel der Pflanze für die drei Nägel stehen, mit denen Christus ans Kreuz geschlagen wurde. Die fünf Staubblätter entsprechen den fünf Wunden Christi.
Bei den indigenen Völkern Amerikas wurden verschiedene Pflanzen aus der Familie der Passionsblumen genutzt. Die Früchte einiger Arten dienten als Nahrungsmittel, Passiflora incarnata soll unter anderem bei Schmerzen, Schlafproblemen und Melancholie eingesetzt worden sein.
In westlich geprägten Gesellschaften war die Passiflora incarnata bis ins 19. Jahrhundert als Heilpflanze kaum bekannt. Dann kamen in den USA Anwendungen für Gesundheit und Wohlbefinden auf und verbreiteten sich bis nach Europa.
Aufgrund Ihres Einsatzes bei Nervosität und Ruhelosigkeit wurde die Passiflura incarnata von der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2011 gewählt.
Die Passiflora incarnata treibt als Kletterstrauch normalerweise bis zu sechs Meter seitlich aus. Der Durchmesser einer Blüte beläuft sich auf ungefähr sieben Zentimeter. Ihre zehn Blütenblätter sind meist rosa oder violett. Die Passionsblume bildet gelbe, eiförmige Früchte von vier bis zehn Zentimeter Länge.
Mehr als 530 Passiflora-Arten sind heute bekannt. Die meisten sind in Mittel- und Südamerika beheimatet, gut 20 Arten verteilen sich auf Asien, Madagaskar, Australien und Galapagos. Die Passiflora incarnata ist vor allem im südöstlichen Teil des USA heimisch.
Welcher Inhaltsstoff der Passionsblume sich für ihre Anwendbarkeit bei Nervosität und Unruhe verantwortlich zeigt, ist nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise sorgt auch ein Gemisch verschiedener Inhaltsstoffe für den beruhigenden Effekt.
Die Passionsblume soll Einfluss auf den Botenstoff Gamma-Aminobuttersäure (GABA) haben. Dieser ist im Gehirn an verschiedenen Abläufen beteiligt, darunter Stimmung und Schlafverhalten. Die Passionsblume soll die Wiederaufnahme von GABA an den entsprechenden Rezeptoren hemmen und so ihre Wirkung erzielen.
Einige Pflanzen aus der Familie der Passionsblume bilden essbare Früchte, zum Beispiel die Maracuja oder die Passionsfrucht. Diese Früchte sind jedoch als geschmackvolles Nahrungsmittel bekannt, nicht für eine naturheilkundliche Anwendung.
Passiflora incarnata wird in der Naturheilkunde vor allem wegen ihrer Blätter geschätzt. Einige der heute verkäuflichen Zubereitungen aus Passionsblume können aber zusätzlich Blüten und Früchte enthalten.
"Derzeit sind keine Nebenwirkungen bekannt." (apotheken-umschau.de)
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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