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Schon im alten Griechenland war der Ackerschachtelhalm als harntreibend und als Husten- und Wundmittel bekannt. Seit dem 15. Jahrhundert wurde von mehreren berühmten Ärzten auf die harntreibende Wirkung dieser Pflanze hingewiesen, die zur Familie der Schachtelhalmgewächse gehört.
Vor der Vergessenheit bewahrt hat den Ackerschachtelhalm schließlich Sebastian Kneipp, der ihn zur Behandlung von Wunden sowie bei Schmerzen bei Grieß- und Steinleiden und beim Wasserlassen anwandte. Bei Gärtnern ist der Ackerschachtelhalm dagegen gefürchtet. Er breitet sich sehr schnell aus und wird deshalb oft als Unkraut angesehen.
Der Schachtelhalm erhielt seinen Namen wahrscheinlich durch das Aussehen seines Stängels. Dieser ähnelt dem Schaft einer Waffe, die in Ihrer Scheide steckt. Die Wortendung entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte von Schaft zu Schacht und führte so zu der Bezeichnung als Schachtelhalm.
Die Vorsilbe „Acker“ verweist auf den typischen Lebensraum der Pflanze. Im Deutschen ist der Ackerschachtelhalm (wissenschaftlicher Name: Equisetum arvense) auch unter einer Vielzahl anderer Namen bekannt, darunter Bandwisch, Kannenkraut, Katzenschwanz, Katzenwedel, Pferdeschwanz, Pferdeschwanzkraut, Schafheu, Schafstroh, Scheuergras, Scheuerkraut, Zinngras oder Zinnkraut.
Der Ackerschachtelhalm ist eine mehrjährige Pflanze mit reich verzweigten, behaarten Wurzelstöcken bis 1,6 m tief in den Boden hinein. Im Frühjahr entwickeln sich rotbraune bis strohgelbe, 20 cm hohe, einfache Stängel. Die bis zu 14 cm hohen Stängel tragen an den Knoten quirlig angeordnete Äste. Stängel und Zweige sind tief gefurcht, vierkantig und rau.
Heimisch ist der Ackerschachtelhalm insbesondere in den gemäßigten Regionen Europas, in Asien südwärts bis zum Himalaja, Mittel- und Nordchina sowie Japan und in Nordamerika von Alaska bis Texas.
Einer der interessantesten Inhaltsstoffe des Ackerschachtelhalms ist die Kieselsäure, eine natürliche Verbindung von Silicium und Sauerstoff. Durch das enthaltene Silicium ist Kieselsäure wertvoll für Haut, Haare, Nägel, Knochen und Knorpel.
Darüber hinaus enthält der Ackerschachtelhalm Flavonoide, die für seine harntreibende Wirkung verantwortlich sind. Auch in der Behandlung von Krämpfen, zum Beispiel im Magen-Darm-Bereich werden Flavonoide eingesetzt.
Verwendung finden die getrockneten und frischen grünen, Sprosse zum Beispiel für Tees, Kapseln, Tropfen und diverse Kombinationspräparate. Dafür werden die oberen zwei Drittel der Sprosse im Frühjahr oder Sommer abgeerntet und anschließend meistens getrocknet. Um Nachschub muss man sich dabei normalerweise keine Sorgen machen – schließlich verbreitet sich der Ackerschachtelhalm wie gesagt äußerst schnell.
Den Ackerschachtelhalm sollte man nicht selbst sammeln: Er kann sehr leicht mit dem Sumpfschachtelhalm verwechselt werden, welcher "aufgrund seiner Giftigkeit [als] in Mitteleuropa gefährlichstes Grünlandunkraut" (lfl.bayern.de) gilt.
"Menschen, die unter Wassereinlagerungen leiden, zum Beispiel aufgrund einer Herz- und Nierenfunktionsstörung, dürfen Ackerschachtelhalm nicht einnehmen." (apotheken-umschau.de)
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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