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Der Säureschutzmantel, auch Fettfilm genannt, bezeichnet einen Hydrolipid-Film, also einen Wasser-Fett-Film auf der Haut. Dieser schützt die Haut einerseits vor dem Austrocknen durch Feuchtigkeitsverlust und andererseits bildet er eine Barriere zum Schutz vor Schadstoffen. Der Säureschutzmantel liegt über der äußersten Hautschicht, der Hornschicht.
Da die Haut das größte Organ ist, kann sich der Säureschutzmantel wie ein Mantel über den ganzen Körper legen. Daher kommt auch der Name „Säureschutzmantel“.
Der Säureschutzmantel oder Fettfilm wird von den Hautdrüsen, genauer gesagt den Schweiß- und den Talgdrüsen, produziert. Der sogenannte Fettfilm besteht aus Talg, Schweiß und Teilen der Hornzellen.
Im Fettfilm bzw. Säureschutzmantel sind Fettsäuren aus Talg und organische Säuren aus Schweiß enthalten. Durch diese Bestandteile kann der Hydrolipid-Film den pH-Wert der Haut regulieren. Dieser Wert kann im Allgemeinen zwischen 0 und 14 liegen. Ein pH-Wert von 7 wird als neutral bezeichnet. Saure Flüssigkeiten haben einen pH-Wert unter 7, während ein pH-Wert von 7 bis 14 charakteristisch für basische Flüssigkeiten ist.
Der pH-Wert der Haut liegt im Normalfall zwischen 4 und 6, also leicht im sauren Bereich. Er variiert leicht je nach Körperpartie, z. B. Achseln oder Hände.
Das leicht saure pH-Milieu schafft optimale Bedingungen für eine gesunde Haut bzw. die benötigten Bakterien. Schädliche Bakterien, Viren, Allergene oder Pilze fühlen sich in basischer Umgebung wohler, bevorzugt bei einem pH-Wert von 9 oder 10. Sie werden vom intakten Säureschutzmantel mit einem pH-Wert von 4 bis 6 somit abgewehrt und ihre Vermehrung wird verhindert.
Auch einige chemische Stoffe können vom Säureschutzmantel daran gehindert werden, in die Haut einzudringen, da die saure Umgebung ihnen ebenfalls keine guten Lebensbedingungen bietet.
Die neuere Forschung bezweifelt allerdings, dass die Säure für den Schutzmechanismus verantwortlich ist. Manche Bakterien können sich auch in leicht saurem Milieu vermehren, daher wird inzwischen häufig der Fettfilm mit Peptiden und Lipiden als der schützende Bestandteil angesehen.
Einfluss auf den Säureschutzmantel hat unter anderem die individuelle Schweißbildung. Diese hängt z. B. von der Ernährung, der sportlichen Aktivität und der Medikamenteneinnahme ab. Auch Umweltgifte, Temperaturschwankungen oder Erkrankungen wie Neurodermitis können den pH-Wert verändern.
Die Körperhygiene beeinflusst den Säureschutzmantel ebenfalls: Seife und andere Kosmetika beinhalten basische Substanzen, welche die Talgschicht auf der Haut beseitigen. Dadurch wird auch ein Teil des Säureschutzmantels – nämlich die natürlichen Hautfette – entfernt.
Wasser greift mit seinem pH-Wert von 7 – genau im neutralen pH-Bereich – den Säureschutzmantel zusätzlich an. Im Normalfall kann der Säureschutzmantel und damit der pH-Wert in wenigen Stunden wieder hergestellt werden.
Dennoch sollte die Haut nicht durch übermäßige Reinigung strapaziert werden. Falls der Säureschutzmantel und der pH-Wert zu stark beeinflusst werden, kann es zu unangenehmen Auswirkungen kommen: Hautunreinheiten, Allergien, Ekzeme, Entzündungen oder andere Beeinträchtigungen sind möglich.
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