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Stress – Thesen, Tatsachen, Tipps und Typen

29. Aug. 2019

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 Bärbel Drexel Expertenteam | aktualisiert am 27.01.2021 | Lesedauer ca. 6 Minuten

 

Stress gehört in unserer Zeit bei vielen Menschen zum Alltag. Der Chef sitzt Ihnen im Nacken, wenn ein wichtiges Projekt zügig abgeschlossen werden muss. Zu Hause möchte auch die Familie zu ihrem Recht kommen, Sie müssen noch einkaufen, den Rasen mähen und die Fenster putzen. Und selbst die zur Erholung gedachte Freizeit scheint immer stressiger zu werden. Aber ...

Was ist Stress eigentlich?

Stress ist ein alter evolutionsbiologischer Reflex. Wenn eine Gefahr oder eine besondere Herausforderung drohte, bereitete sich der Körper durch die Ausschüttung von Hormonen darauf vor, Höchstleistungen zu erbringen – meistens entweder im Kampf oder auf der Flucht. Heute hält unser Alltag nur noch selten Herausforderungen für uns bereit, die sich durch Kampf oder Flucht meistern lassen. Also fehlt uns ein Ventil, um die hormonelle Reaktion unseres Körpers in die geeigneten Bahnen zu lenken.

Manche Menschen tun sich in stressigen Situationen äußerst schwer, an anderen scheint der Stress geradezu abzuprallen. Sie zeigen eine Eigenschaft, die in der Psychologie als Resilienz bezeichnet wird. Gemeint ist die Fähigkeit, mit Druck umzugehen und sich von Krisen und Problemen wie Stress nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

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Was hilft gegen Stress?

Nicht jede Art von Stress muss man bekämpfen. Der so genannte positive Stress (auch „Eustress“) kann sogar gesund sein, motivieren, Leistung, Produktivität und Aufmerksamkeit fördern. Die Volksweisheit, dass man „an Herausforderungen wachsen“ kann, spielt darauf an.

Was man aber im allgemeinen Sprachgebrauch als Stress bezeichnet und ganz und gar nicht positiv empfindet, ist der negative Stress (auch „Disstress“). Er tritt zum Beispiel auf, wenn es zu viele Aufgaben auf einmal zu erledigen gibt und man weiß, dass man sie nicht alle erledigen kann. Oft stellt sich dann ein Gefühl der Überforderung ein, Konzentration und Leistung können sinken, der Aufgabenberg scheint dadurch noch größer zu werden.

Entspannung: das Übel an der Wurzel packen

Es gibt allerdings zahlreiche Strategien und Techniken, Stress abzubauen oder vorzubeugen. Viele davon können in akuten Stresssituationen ebenso wie  prophylaktisch wirken. Entspannung entzieht dem Stress die Grundlage, indem sie einen Ausgleich schafft. Was als entspannend empfunden wird, ist allerdings individuell verschieden. Manchen Menschen hilft Ruhe, anderen eher Aktivität, vielen – je nach Situation – beides.

  • Durch Bewegung kann Stress abgebaut, durch regelmäßige Bewegung vorgebeugt werden.
  • Auch Atem- und Meditationsübungen können akut und vorbeugend wirken.
  • Lachen ist gesund“ sagt der Volksmund, und tatsächlich hilft es auch bei Stress.
  • Massagen, ätherische Öle oder auch Wärme – Fußbäder, Tees, Saunabesuche etc. – können ebenfalls entspannend sein.

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Welcher Stress-Typ sind Sie?

Auch, wenn jeder von uns Stress kennt, bedeutet das nicht, dass Stress bei jedem auf die gleiche Weise entsteht. Abhängig davon, welcher Stress-Typ Sie sind, bieten sich auch ganz unterschiedliche Maßnahmen zur Unterstützung an.

Der persönliche Stress-Typ setzt sich aus Anteilen an bis zu vier verschiedenen Typen zusammen. Je größer der Prozentwert bei einem einzelnen Typ ist, desto wichtiger ist die Berücksichtigung dieses Typs im Umgang mit Stress oder bei der Wahl von Entspannungstechniken.

  • Der Stressphasen-Typ: Die meiste Zeit hat der Stressphasen-Typ überhaupt kein Problem mit Stress. Doch manchmal steht zum Beispiel im Beruf ein wichtiges Projekt bevor oder ein besonderes Ereignis im Privatleben bindet viel Zeit und Aufmerksamkeit.
  • Der grübelnde Typ: Für den grübelnden Typ beginnt der Stress zwar nicht unbedingt im Kopf, aber er erreicht dort seinen Höhepunkt. Kleine und große Auslöser setzen das Gedankenkarussell in Gang und so fällt das Abschalten schwer. Auch Schlafprobleme durch nächtliche Grübelattacken sind keine Seltenheit.
  • Der dauergestresste Typ: Der Tag hat einfach zu wenig Stunden. So würde es der dauergestresste Typ wohl ausdrücken. Sein Alltag ist vollgepackt mit beruflichen und privaten Terminen und er will und muss immer 100 % geben. Das stellt die Belastbarkeit auf eine harte Probe.
  • Der ausgebrannte Typ: Für den ausgebrannten Typen hat sich der Stress schon lange verselbstständigt: Fast ständig fühlt er sich abgeschlagen und erschöpft. Sogar ruhige Phasen sorgen kaum noch für Erholung und für Hobbys und ausgleichenden Aktivitäten fehlt meist die Energie.

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Stress im Büro: „Aussitzen“ funktioniert meist nicht

Deutschland ist Büro-Land: 40 % der Bevölkerung arbeiten nach einer Statistik von  Zeit Online im Büro. Insgesamt sind das knapp 18 Millionen Menschen. Zwar würde niemand das Arbeiten im Büro als ernsthaft gefährlich ansehen, doch ein paar Nachteile für Ihre Gesundheit hält der Büroalltag durchaus bereit. Denn das Büro ist nicht zuletzt eine Stress-Falle: Enge Deadlines, steigende Arbeitsbelastung, ein cholerischer Vorgesetzter oder anstrengende Kollegen: Ganz verschiedene Faktoren können Stress im Büro verursachen.

Auch Kampf und Flucht sind keine Option

Die jahrtausendealten Reflexe, die dafür sorgen, dass sich der Körper bei Stress auf Kampf oder Flucht vorbereitet, sind für den Büroalltag eher ungeeignet. Davonlaufen kann auf die Kollegen ebenso befremdlich wirken wie ein Wechsel in die „Abteilung Attacke“. Und das bekannte „Aussitzen“ von stresserzeugenden Problemen funktioniert meist auch nicht. Irgendwann muss die Arbeit ja erledigt werden.

Deshalb ist es wichtig, auf anderen Wegen den Stress abzubauen. Viele Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und Unternehmen ermuntern Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beispielsweise zu kleinen Gymnastik- und/oder Entspannungsübungen in den Pausen oder auch einfach zwischendurch direkt am Arbeitsplatz. Fragen Sie einfach mal nach, ob entsprechende Anleitungen oder Kurse erhältlich sind.

 Erfahren sie mehr zum entspannten Büro-Alltag. 

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