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Unsere Haut ist von Poren durchzogen – winzige Öffnungen, durch welche die unter der Haut gelegenen Talgdrüsen Hauttalg abgeben können.
Dieser Talg hält die Haut geschmeidig und trägt dazu bei, sie vor negativen äußeren Einflüssen zu schützen.
Damit die Talgdrüsen ihre Funktion erfüllen können, müssen die Poren offen und frei sein. Doch durch verschiedene Einflüsse verstopfen die Poren schnell.
Abgestorbene Hautschuppen können hierbei ebenso eine Rolle spielen wie Reste von Make-up oder Schmutz und Staub. Natürlich geht es hierbei meistens nicht um groben, sichtbaren Schmutz, sondern um feinste Partikel. Wenn die Poren auf diese Weise verschlossen sind, können Sie den produzierten Talg nicht mehr abgeben und es bilden sich Mitesser – verschlossene Poren, in denen sich der Talg staut. Einige Bakterien fühlen sich unter diesen Bedingungen wohler und können dafür sorgen, dass sich die Mitesser entzünden und zu Pickeln bzw. Pusteln werden.
Umso wichtiger ist die tägliche Gesichtsreinigung, die Schmutz, Make-up und abgestorbene Hautschuppen zuverlässig entfernt. Gleichzeitig sollten alle Reinigungsmaßnahmen die Haut so wenig zusätzlichem Stress wie möglich aussetzen und sie stattdessen schonen und pflegen.
Mitesser: Isst da jemand?
Der Ausdruck „Mitesser“ legt ebenso wie die zugehörige lateinische Bezeichnung „comedones“ den Schluss nahe, dass bei einem Mitesser irgendjemand irgendetwas (mit)isst.
Das geht auf die mittelalterliche Überzeugung zurück, dass ein Mitesser durch einen winzigen Wurm verursacht wird.
Dieser soll eine Talgdrüse befallen und sich von dem Talg ernähren. Inzwischen ist diese Vorstellung längst überholt, doch der eigentlich falsche Begriff „Mitesser“ hat die Jahrhunderte trotzdem überlebt.
Die Haut ist normalerweise mit einem dünnen Film aus Talg und Schweiß bedeckt, welcher einen pH-Wert im leicht sauren Bereich aufweist. Diesem Film wird eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Bakterien, Keimen und Pilzen nachgesagt, die über die Haut eindringen wollen. Entsprechend ist oft vom Säureschutzmantel der Haut die Rede. Gerade bei der Bewerbung von Hautpflegeprodukten wird häufig davor gewarnt, den Säureschutzmantel der Haut durch ungeeignete Produkte zu schädigen oder gar zu zerstören.
Tatsächlich beeinflussen die Gesichtsreinigung und Gesichtspflege kurzfristig den Säureschutzmantel der Haut. Im Normalfall regeneriert sich die Haut in dieser Hinsicht aber innerhalb weniger Stunden und es kommt nicht zu einer dauerhaften Veränderung.
Darüber hinaus ist umstritten, ob der häufig für den Säureschutzmantel als Richtwert angegebene pH-Wert von 5,5 überhaupt wünschenswert ist. Die Kosmetikindustrie vermarktet gerne pH-hautneutrale Produkte, die einen vergleichbaren pH-Wert aufweisen wie der hauteigene Säureschutzmantel. Doch einige Wissenschaftler verweisen darauf, dass der durchschnittliche pH-Wert der Haut früher nicht so niedrig war und dass die Abwehrfunktionen der Haut ohnehin nicht ausschließlich auf den Säureschutzmantel reduziert werden können.
Unsere Hände kommen im Laufe eines normalen Tages sehr viel mit Bakterien in Kontakt. Wir berühren zahllose Gegenstände und tauschen Bakterien mit ihnen aus. Auch Händeschütteln kann oft für den Austausch von Verunreinigungen sorgen. Über die Hände können die Bakterien auf verschiedenen Wegen in Ihr Gesicht gelangen, also halten Sie Ihre Hände so sauber wie möglich.
Es ist fast unmöglich, die Hände dauerhaft schmutz- und bakterienfrei zu halten. Also widerstehen Sie dem Drang, Ihr Gesicht zu berühren, so häufig wie möglich. Das ist gar nicht so einfach: Wie oft kratzen wir uns gedankenverloren im Gesicht oder stützen unseren Kopf auf die Hände? Je seltener Sie diesem Impuls nachgeben, desto besser.
Beim Telefonieren führen wir den Hörer oder das ganze Telefon mit der Hand an unser Gesicht. Aktuelle Smartphones kommen ständig mit den Händen in Kontakt, wenn wir im Internet surfen, Apps bedienen oder Textnachrichten versenden. Durch die Touchscreen-Technologie berühren wir das Display oft an Stellen, die beim Telefonieren direkten Kontakt zu unserer Wange haben. So beeinflussen die durch die Hände verursachten Verunreinigungen auch unser Gesicht.
Wer beim Schlafen auf der Seite oder auf dem Bauch liegt, erlaubt viel Kontakt zwischen Gesichtshaut und Kopfkissen. Wenn das Kopfkissen also verunreinigt ist, kann auch die Haut zusätzliche Verunreinigungen davontragen. Schließlich verbringen wir jede Nacht im Optimalfall sechs bis neun Stunden im Bett.
Zwar berühren wir das Handtuch meist unmittelbar nach dem Händewaschen, doch auch hier können Bakterien zurückbleiben. Wenn wir das gleiche Handtuch anschließend zum Abtrocknen des Gesichts verwenden, geben wir diese Bakterien direkt an unser Gesicht weiter.
Diese Tipps bedeuten natürlich nicht, dass Sie sich nach jedem Händeschütteln die Hände waschen oder täglich Ihr Bett neu beziehen müssen. Sie dürfen sich von Zeit zu Zeit noch am Kopf kratzen und müssen Ihr Handy nicht nach jeder Benutzung säubern. Mit einer gewissen Menge an Bakterien weiß ein gesunder Körper auch alleine umzugehen. Dafür ist das Immunsystem schließlich da. Mit unseren Tipps machen Sie ihm die Arbeit lediglich leichter.
Bei der täglichen Gesichtsreinigung gibt es vieles zu beachten, doch alle Empfehlungen lassen sich in einem Satz zusammenfassen:
Eine gute Gesichtsreinigung sollte zugleich sanft und gründlich sein.
Wenn sich jeder Schritt der Gesichtsreinigung nach diesem Prinzip richtet, erzielen Sie das bestmögliche Ergebnis.
Eine gründliche Gesichtsreinigung steht am Anfang der täglichen Gesichtspflege. Nur auf einem gereinigten Gesicht können anschließend die Pflegeprodukte ihre volle Wirkung entfalten.
Halten Sie bei der Gesichtsreinigung die richtige Reihenfolge ein: Reinigen Sie Ihr Gesicht zunächst mit Wasser. Gegebenenfalls können Sie hierzu auch ein auf Ihren Hauttyp abgestimmtes Waschgel verwenden. Verwenden Sie anschließend eine Reinigungsmilch. Diese entfernt auch Verunreinigungen, die sich mit Wasser nur schwierig lösen lassen. Bereiten Sie Ihre Haut zum Abschluss der Gesichtsreinigung mit einem Gesichtswasser auf die folgende Hautpflege vor.
Für ein geschminktes Gesicht reicht die Reinigung mit Wasser nicht aus. Insbesondere Make-up-Rückstände können so meist nicht vollständig entfernt werden. Die Wahl des richtigen Reinigungsprodukts hängt direkt vom Hauttyp ab. Auf den meisten Produkten sind entsprechende Empfehlungen abgedruckt. Grundsätzlich sollten Sie bei fettiger Haut auf rückfettende Produkte verzichten, während trockene Haut von ihnen besonders profitieren kann.
Wenn Sie Ihr Gesicht mit Wasser reinigen oder Reinigungsprodukte verwenden, die anschließend mit Wasser abgespült werden müssen, sollten Sie auf die Wassertemperatur achten.
Trockene Haut sollten Sie nicht durch zu heißes Wasser zusätzlich austrocknen. Hier ist lauwarmes Wasser empfehlenswerter.
Kaltes Wasser fördert die Durchblutung und schließt bzw. verkleinert die Poren. Deshalb sollte es nur bei großporiger Haut verwendet werden.
Bei Produkten mit zusätzlichen Wirkstoffen sollten Sie sich nicht zu sehr mit der Gesichtsreinigung beeilen: Geben Sie dem Produkt Zeit zu wirken und spülen Sie es nicht umgehend wieder ab. 10 Sekunden sollten Sie mit dem Abnehmen warten, damit die entsprechenden Wirkstoffe auch zur Entfaltung kommen. Viele Reinigungsprodukte können Sie mit Wasser abspülen, andere nehmen Sie am besten mit einem Kosmetiktuch ab.
Durch die Gesichtsreinigung nehmen Sie kurzfristig Einfluss auf den Säureschutzmantel der Haut. Um diesen noch schneller zu regenerieren, können Sie ein Gesichtswasser verwenden. Es kann zudem dabei helfen, letzte Rückstände von Make-up und Verschmutzungen zu entfernen. Mit dem Einsatz des Gesichtswassers schließen sie die Reinigung der Haut ab und bereiten sie auf die anschließende Pflege vor.
Gesichtsreinigung für Männer: Die Gesichtshaut von Männern ist dicker und tendenziell fettiger als die weibliche Haut. Deshalb wird Männern zumeist empfohlen, für die Gesichtsreinigung andere Kosmetikprodukte zu benutzen als Frauen. Dies gilt allerdings vor allem für stark rückfettende Produkte. Sanftere Rezepturen sind meistens für Frauen und Männer geeignet. Also können Männer oft auch dann bedenkenlos zu Reinigungsmilch und Gesichtswasser greifen, wenn nicht ausdrücklich „for men“ draufsteht.
Nicht jede Haut ist gleich. Deshalb wird oft zwischen mehreren Hauttypen unterschieden. Trockene Haut neigt zu Schuppen und Fältchen und wird oft durch die Talgdrüsen nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt.
Bei fettiger Haut ist dagegen oft eine vermehrte Talgproduktion ein Problem. Dadurch werden Pickel und Mitesser begünstigt. Normale Haut erhält genügend, aber nicht zu viel Feuchtigkeit. Mischhaut zeigt an unterschiedlichen Stellen des Gesichts die Eigenschaften verschiedener Hauttypen.
In den meisten Fällen neigt die T-Zone um Stirn, Nase und Kinn zu fettiger Haut, während die Wangen eher trocken oder zumindest normal sind. Reife Haut hat durch ihr fortgeschrittenes Alter Spannkraft und Elastizität verloren und neigt zu Trockenheit und Falten. Sie ist vergleichsweise anspruchsvoll und sollte regelmäßig mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Hinweise
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