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Unser Herz pumpt jeden Tag ungefähr 7000 Liter Blut durch unseren Körper. Über die Arterien transportiert das Blut Sauerstoff und wichtige Nährstoffe zu den einzelnen Organen. Doch damit ist der Weg des Blutes längst nicht zu Ende.
Durch die Venen fließt es zum Herzen zurück und wird anschließend erneut mit Sauerstoff und Nährstoffen angereichert.
Dieser Weg zurück zum Herzen führt jedoch aus vielen Körperregionen „bergauf“. Gerade unsere Beine liegen weit unterhalb des Herzens. Also müssen die Beinvenen das Blut gegen den Widerstand der Schwerkraft zum Herzen zurückbefördern. Wenn diese schwere Arbeit nicht reibungslos funktioniert, sind müde und schmerzende Beine eine mögliche Folge.
Wie kann Blut nach oben fließen?
Durch die Schwerkraft fließt jede Flüssigkeit normalerweise nach unten. Das gilt natürlich auch für Blut. Wenn es in den Beinen angekommen ist, wirken nicht mehr so starke Kräfte durch das Herz, die das Blut wieder zum Herzen zurückbefördern könnten. Hauptverantwortlich für den Blutfluss ist hier die Muskulatur der Füße und Beine. Zusätzlich sind spezielle Vorrichtungen nötig, um den Rückfluss des Blutes zum Herzen sicherzustellen: die Venenklappen.
Diese sind in den Beinvenen besonders zahlreich und wirken wie ein Rückschlagventil: Drückt Blut von unten gegen die Venenklappe, öffnet sie sich und das Blut fließt hindurch. Wenn dagegen Blut von oben gegen die Venenklappe drückt, bleibt die Klappe geschlossen und das Blut kann nicht zurückfließen. So kann sich das Blut Schritt für Schritt dem Herzen nähern.
Damit die Muskulatur in Füßen und Beinen auf die Venen wirkt und den Blutfluss zurück zum Herzen sicherstellt, muss sie regelmäßig bewegt werden. Doch viele Berufe zwingen uns dazu, lange Zeit im Stehen oder Sitzen auszuharren, ohne dass wir unseren Beinen entsprechende Bewegung verschaffen können.
Auch längere Reisen, zum Beispiel im Flugzeug oder mit dem Bus, können diesen Effekt haben. Dadurch steigt das Risiko, dass ein so genannter Blutstau in den Beinen entsteht.
Das Blut sammelt sich in den Beinen und diese wirken müde und schwer. Zudem kann Flüssigkeit in das umliegende Gewebe austreten, so dass die Knöchel und das umliegende Gewebe anschwellen.
Dass unsere Beine im Sommer besonders häufig müde und schwer werden, liegt an den sommerlichen Temperaturen.
Einerseits weiten sich die Blutgefäße bei Hitze, um einen besseren Wärmeaustausch zu ermöglichen. Die geweiteten Gefäße können aber auch dazu führen, dass die Venenklappen ihre Aufgaben nicht mehr vollständig erfüllen können.
Andererseits sorgt die Hitze für erhöhten Flüssigkeitsverlust. Wird dieser nicht durch eine ausreichende Trinkmenge ausgeglichen, kann das Blut dickflüssiger werden. So wird die Arbeit der Venen zusätzlich erschwert. Nicht zuletzt kann eine Venenschwäche vorliegen.
Hier schließen die Venenklappen dauerhaft nicht mehr richtig. Mögliche Gründe reichen von fortgeschrittenem Alter, Übergewicht oder Überlastung bis hin zu erblicher Veranlagung oder den Nachwirkungen einer Thrombose.
Sorgen Sie für ausreichend Bewegung. Starke Muskeln in den Waden verbessern den Blutfluss in den Venen. Gerade wenn Ihr Arbeitsalltag kaum Bewegung beinhaltet, bieten Schwimmen, Walking, Radfahren oder einfach nur ausgedehnte Spaziergänge wichtigen Ausgleich. So bleibt die Wadenmuskulatur leistungsfähig und kann die Venen nach Kräften unterstützen.
Beleben Sie die Beinvenen mit kalten Güssen. Schon Pfarrer Sebastian Kneipp kannte die Kraft des Wassers und setzte sie in vielen Behandlungen ein. Kaltes Wasser sorgt dafür, dass sich die Venen zusammenziehen. Bei Wärme weiten sie sich wieder. So trainieren Sie Ihre Venen und fördern die Durchblutung.
Sie können die kalten Güsse zum festen Bestandteil Ihrer Duschroutine machen, indem Sie zum Schluss einfach mit kaltem Wasser und schwachem Strahl jedes Bein abduschen. Beginnen Sie am Fuß und führen Sie den Wasserstrahl bis knapp oberhalb des Knies nach oben und wieder nach unten bis zum Fuß.
Legen Sie müde Beine hoch. Im Stehen und Sitzen ist die Schwerkraft das größte Hindernis, welches die Venen überwinden müssen. Mit hochgelegten Beinen ist die Schwerkraft auf Ihrer Seite: Je geringer der „Höhenunterschied“ zwischen Beinen und Herz ist, desto leichter können die Beinvenen das Blut transportieren. Liegen die Beine höher als die Körpermitte unterstützt die Schwerkraft sogar den Blutfluss zum Herzen.
Tragen Sie unterstützende Strumpfhosen oder Strümpfe: Enge Venen sind für den Blutfluss förderlich. Mit unterstützenden Maßnahmen können Sie nicht nur dafür sorgen, dass sich Ihre Venen zusammenziehen. Sie können auch die Venen von außen zusammendrücken. Mit einer speziellen Strumpfhose oder entsprechenden Stützstrümpfen geben Sie dem Bindegewebe Ihrer Beine zusätzlichen Halt.
Tragen Sie flache Schuhe und heben Sie sich hohe Absätze für besondere Anlässe auf. Hohe Absätze sorgen für einen veränderten Winkel zwischen Fuß und Unterschenkel. Dieser veränderte Winkel sorgt dafür, dass die Wadenmuskulatur ihre „Pumpfunktion“ nicht mehr so gut erfüllen kann und sich das Blut in den Beinen staut.
Also gönnen Sie Ihren Füßen so oft wie möglich eine Pause von hohen Absätzen. Bei einem Anlass, der hohe Absätze erfordert, können Sie immer zusätzlich ein Paar flache Schuhe mitnehmen und bei passender Gelegenheit die Schuhe wechseln.
Auch mit Hilfe der Natur können Sie Ihre Venen und Ihre Durchblutung unterstützen. Schon Hildegard von Bingen wusste um die abschwellenden und regenerierenden Eigenschaften von Beinwell bei der äußerlichen Anwendung. Die Rotalge Palmaria Palmata unterstützt die Mikrozirkulation, also die Durchblutung der kleinsten Gefäße. Und die Flavonoide aus Rosskastanienextrakt und Roten Weinblättern können die Beine entlasten und die Gefäße stärken.
Auch innerlich hat der Einsatz der Rosskastanie zur Unterstützung der Venen eine lange Tradition. Rote Weinblätter helfen ebenfalls dabei, die Durchblutung in den Beinvenen aufrecht zu erhalten. Unterstützung für die Mikrozirkulation bietet die Kombination von Strandkiefernrindenextrakt und Amlafrucht.
Hinweise
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