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Löwenzahn

27. März 2020

Löwenzahn - Botanik und Wirkung
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Etymologie - botanische und volkstümliche Namen

Der botanische/wissenschaftliche Name des Löwenzahn lautet Taraxacum. Der Ursprung dieses Namens ist unklar, er stammt unterschiedlichen Deutungsversuchen zufolge entweder aus dem Arabischen – was auf eine harntreibende Wirkung hinweisen würde – oder dem Griechischen – was auf eine Verwendung bei Augenleiden schließen ließe.

Zudem gibt es unzählige volkstümliche Bezeichnungen, deren bekannteste wohl Butterblume, Pusteblume, Kuhblume oder Milchblume sind. Weniger verbreitete Namen wie Bettseicher oder Augenwurz weisen auch hier vermutlich auf traditionelle Anwendungen in der Volksheilkunde hin.

Eine Besonderheit des Löwenzahn ist, dass zwei verschiedene Gattungen im Deutschen den gleichen Namen tragen: die Gattung Löwenzahn mit dem botanischen Namen Taraxacum und die Gattung Löwenzahn mit dem botanischen Namen Leontodon. Im allgemeinen Sprachgebrauch – und auch hier – bezieht sich die Bezeichnung Löwenzahn auf den weitverbreiteten so genannten Gewöhnlichen Löwenzahn, der zur Gattung Taraxacum gehört.

Botanik des Löwenzahn

Der Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die gelben Blütenstände zeigen sich in der Regel ab April, in Einzelfällen noch im Herbst, für mehrere Tage. Währenddessen schließen sich die Blütenstände bei Regen, Trockenheit, in der Nacht sowie schließlich beim Verblühen. Ist danach die Fruchtreife erreicht, öffnen sie sich wieder und geben die mit haarigen Schirmen ausgestatteten Früchte frei, die vom Wind verbreitet werden und auf die der Name Pusteblume zurückgeht.

Die Stängel erreichen eine Höhe zwischen 5 und 30 cm. Sie sind blattlos, hohl und enthalten einen weißen Milchsaft. Die Blätter sind bodenständig, gehen aus der Wurzel hervor, sind rosettenförmig angeordnet und standortabhängig unterschiedlich stark gezahnt und eingeschnitten. Die Pfahlwurzel wird bis zu 1 Meter lang (in seltenen Fällen auch länger), dringt in tiefe Bodenschichten vor und bringt von dort Nährstoffe nach oben.

Vorkommen / Verbreitung

Der Löwenzahn stammt aus Europa und dem westlichen Asien und ist heute fast auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Nahezu überall in Europa ist der Löwenzahn zu finden; je nach Gebiet zwischen März und November, in Mitteleuropa fällt die Hauptblütezeit in die Monate April und Mai. 

Als Wildkraut (früher „Unkraut“) bevölkert der Löwenzahn Wiesen, Gärten, Felder, Straßen- und Wegränder, kann sich auch zwischen Pflastersteinen und –platten oder in Mauerritzen festsetzen.

Inhaltsstoffe und deren potentielle Wirkung

Der Löwenzahn enthält bemerkenswert viele potentiell aktive Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, ätherische Öle, Carotinoide, Bitterstoffe, Fructose, Cumarine u.a.m. In Wurzel und Kraut (Blätter) finden sich Mineralien, Spurenelemente und Vitamine wie Eisen, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Kupfer, Mangan, Natrium, Schwefel, Zink, die Vitamin A, B1, B2 und D, in Blüten und Blättern Flavonoide, in der Wurzel Inulin.

Je nach Jahreszeit variiert die Konzentration der Inhaltsstoffe in den verschiedenen Pflanzenteilen. Das Kraut weist im Frühjahr einen hohen Gehalt an Vitamin C auf. In der Wurzel findet sich vor allem im Herbst ein hoher Anteil des Ballaststoffs Inulin bei zugleich niedrigem Bitterstoffgehalt; im Frühjahr dagegen ist der Inulin-Anteil gering und der Bitterstoffgehalt hoch.

Hinweise

„Wer Probleme mit den Gallenwegen oder Nieren hat, sollte Zubereitungen aus Löwenzahn nicht oder nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen. Menschen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten ebenfalls auf Löwenzahn verzichten.“ (apotheken-umschau.de)

Die Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universität Bonn stuft den Löwenzahn als „gering giftig“ ein. In der Sachliteratur wird, vor allem bei der Aufnahme größerer Mengen Löwenzahn und/oder des weißen Milchsaftes, unter anderem von Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Brechreiz, bei äußerlichem Kontakt von Reizungen berichtet.

Allgemeines

Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.

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© Bilder: Elena Odareeva - adobe stock



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