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Der Ursprung des Wortes Ingwer ist ebenso unklar wie die Herkunft der Pflanze. Es lässt sich bis zum lateinischen Begriff zingiber zurückverfolgen, der vermutlich auf das mittelindische Wort siṅgivera zurückführen lässt. Der Wortteil vera bedeutet Wurzel, doch die vordere Hälfte von siṅgivera ist ein so genanntes Wanderwort.
Als Wanderwort bezeichnet man ein Wort, das sich in verschiedensten Sprachen ausgebreitet hat, ohne dass sein Ursprung bekannt ist.
Im Fall von Ingwer liegt dies wahrscheinlich am regen Handel mit der Pflanze.
Wissenschaftlicher Name: Zingiber officinale
Die am Ingwerhandel beteiligten Völker übernahmen die Bezeichnung der Pflanze in ihre eigene Sprache und es ist nicht mehr nachvollziehbar, in welcher Sprache der Begriff zuerst existierte.
Sicher ist dagegen, dass Ingwer im asiatischen Raum schon vor Jahrtausenden als Heilpflanze eingesetzt wurde. Er wurde schon im Shennong ben cao jing erwähnt, dem womöglich ältesten Heilpflanzen-Buch der Welt, und ist traditioneller Bestandteil des Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Dem Ingwer werden unter anderem Wirkungen gegen Übelkeit und Reisekrankheit, gegen Erkältungen und Schmerzen nachgesagt. Zudem soll Ingwer die Durchblutung fördern und so für ein Wärmegefühl im Körpers sorgen.
Ingwer (wissenschaftlicher Name: Zingiber officinale) wird zwischen 50 und 150 Zentimeter hoch. Über der Erde ist ein langer Stängel mit langen Laubblättern zu sehen.
Unterirdisch wächst parallel zum Boden ein verzweigtes System aus Sprossachsen, aus denen die Wurzeln sprießen. Das Sprossachsensystem wird oft fälschlicherweise selbst als Wurzel bezeichnet, aber der korrekte biologische Name lautet Rhizom.
Wo die Ingwerpflanze ursprünglich herkommt, ist nicht genau bekannt. Es wird spekuliert, dass der Ingwer seinen Ursprung in Sri Lanka oder auf einer Insel im Pazifik hat. Die wichtigsten Anbaugebiete für Ingwer befinden sich heute in Nigeria, Indien und China.
Ingwer enthält Gingerole und ihre Abbauprodukte, die Shogaole. Ihnen und den ätherischen Ölen des Ingwers werden verschiedene Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt.
So soll Ingwer die Verdauung unterstützen, indem er die Magensäureproduktion anregt. Außerdem soll er Übelkeit vorbeugen, gerade seine Wirkung bei Reiseübelkeit (beispielsweise Seekrankheit) wurde in verschiedenen Studien untersucht.
Die Gingerole und Shogaole sollen zudem entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen.
Die folgenden Werte geben den ungefähren durchschnittlichen Nährstoffgehalt in 100 Gramm essbarem Anteil des Ingwer an. "0" kann dabei bedeuten, dass keine Daten verfügbar oder die Mengen vernachlässigbar gering sind.
Die tatsächlichen Werte können je nach Jahreszeit, Herkunft, Transport, Lagerung, Zubereitung u.a.m. abweichen.
Vitamin A in μg | 0 |
Vitamin B1 (Thiamin) in mg | 0,02 |
Vitamin B2 (Riboflavin) in mg | 0,04 |
Vitamin B3 (Niacin) in mg | 0,92 |
Vitamin B6 (Pyridoxin) in mg | 0,16 |
Vitamin C in mg | 5 |
Vitamin E in mg | 0,3 |
Energie in kcal | 53 |
Calcium in mg | 18 |
Chrom in μg | 0 |
Eisen in mg | 0,5 |
Fluor in mg | 0,08 |
Jod in μg | 5 |
Kalium in mg | 415 |
Kupfer in mg | 0,15 |
Magnesium in mg | 43 |
Mangan in mg | 2 |
Natrium in mg | 13 |
Phosphor in mg | 27 |
Selen in μg | 0 |
Zink in mg | 1,2 |
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Das Rhizom des Ingwers wird aufgrund seines angenehm scharfen Geschmacks als Gewürz geschätzt, zum Beispiel in Lebkuchen, Ginger Ale oder Tee. Darüber hinaus ist das gelbliche Innere des Rhizoms auch für die Naturheilkunde von Bedeutung.
Die Ernte von frischem Ingwer erfolgt fünf bis sechs Monate nach der Pflanzung. Ingwer, der getrocknet werden soll, wird nach acht bis neun Monaten geerntet. Nach der Ernte werden die Wurzeln vom Ingwerrhizom entfernt. Anschließend soll heißes Wasser mögliche Schädlinge abtöten, die sich auf dem Rhizom eingenistet haben können.
In der Schwangerschaft ist die Einnahme von Ingwer umstritten. Viele werdende Mütter würden sich während ihrer Schwangerschaft über ein natürliches Mittel gegen Übelkeit freuen. Doch manche Experten warnen davor, dass der scharfe Geschmack des Ingwers vorzeitige Wehen auslösen könnte.
Schwangere und Menschen mit Gallenleiden oder empfindlichem Magen sollten Ingwer oder Zubereitungen daraus daher meiden oder vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen.
"Ingwer kann zudem die Blutgerinnung hemmen. Wer Medikamente einnimmt, die die Gerinnung beeinflussen, sollte das berücksichtigen und sicherheitshalber seinen Arzt fragen." (apotheken-umschau.de)
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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