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Die Berberstämme in Marokko preisen den Arganbaum als den „Baum des Lebens“ an. Er wird auch Ardjan- oder Eisenholzbaum genannt und stammt aus der Familie der Sapotaceae, dessen Vorkommen praktisch auf Marokko beschränkt ist.
Wissenschaftlicher Name: Argania spinosa
Volkstümlicher Name: Eisenholzbaum
Der Arganbaum zählt zu den ältesten Bäumen der Erde. Vor über 80 Millionen Jahren wuchs er bereits in Südmarokko. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen dazu hat im Jahre 1219 der berühmte Arzt Ibn Al Baytar gemacht.
Das berühmte Arganöl wird heute noch in Marokko von den Berberinnen mit einem traditionellen Verfahren gewonnen. Von Juli bis September findet die Ernte statt. Danach werden die Früchte luftgetrocknet. Anschließend müssen die ziemlich harten Nüsse geschält und mittels eines Steins aufgeschlagen werden.
Die so gewonnenen Kerne werden über einem offenen Feuer geröstet und in einer Handsteinmühle zu einer breiigen Masse zermahlen. Durch Hinzufügen von Wasser entsteht aus dem Brei eine Paste, aus der die Berberinnen von Hand das Arganöl pressen.
Die intensive Nutzung der Arganbäume als Weidepflanze und für Brennholz hat den Baumbestand so überstrapaziert, dass alte Bäume abstarben und kaum mehr Jungbäume nachwuchsen. Die Wüste hat das Land in Besitz genommen.
Aus diesem Grund erklärte die UNESCO 1998 das Wachstumsgebiet des Arganbaumes - die Arganerie - zum Biosphärenreservat. Ein Teilprojekt innerhalb des Biosphärenreservates sind Frauenkooperationen, deren Existenz auf der Herstellung und Vermarktung des Arganöls beruht.
Der Arganbaum wird bis zu 10 Meter hoch, seine Krone erreicht sogar einen Durchmesser von bis zu 14 Metern. Noch beeindruckender ist sein Wurzelwerk. Dieses kann sich auf der Suche nach Wasser bis zu 30 Meter tief in dem sandigen Boden verzweigen.
Nebel und Tau sind oft ausreichende Wasserquellen. Lange Dornen auf den Ästen des Arganbaums ermöglichen ihm die Abwehr von Tierfraß. Einzig Ziegen haben es bisher geschafft, auf den Baum zu klettern und die schmackhaften Blätter und Früchte zu fressen.
Auch wenn üppiges Grün und zahlreiche Beeren den Baum zieren, ist die Ernte oft noch fern. Denn es dauert nochmals zwei Jahre bis die gelben olivenähnlichen Früchte reif sind. Eine Frucht enthält bis zu drei Kerne, die jeweils etwas größer als eine Haselnuss sind. Ihre Schale ist extrem hart.
In jedem Kern steckt eine kleine Mandel in Größe eines Sonnenblumenkerns. Erst aus diesen wird das Arganöl gewonnen. Für einen Liter dieser wertvollen, kaltgepressten Flüssigkeit müssen 30 kg Früchte gesammelt und verarbeitet werden. Arganbäume werden im Durchschnitt 200 Jahre alt, vereinzelt auch 400 Jahre.
Durch seine Genügsamkeit kann der Arganbaum auf wüstenartigen Ebenen und in bis zu 1300 Meter Höhe überleben. Er kommt in Nordwestafrika, in Marokko, Mauretanien, Westsahara und Algerien vor.
Arganöl, besteht aus über 80% ungesättigter Fettsäuren, davon ca. 37% Linolsäure, Oleinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure und Vitamin E. Das Öl ist fester Bestandteil der marokkanischen Lebensweise, sei es als Mittel der Wahl bei Krankheiten, zum Erhalt der Schönheit oder in der Küche.
Äußerlich angewendet schützt das Öl die Haut vor Austrocknung und macht sie geschmeidig. Erfahrungen haben gezeigt, dass auch bei starker Sonneneinstrahlung entsprechende Hautirritationen gepflegt werden können.
Zusätzlich sind im Arganöl äußerst seltene aber wertvolle Sterole enthalten, dass Schottenol und das Spinasterol. Desweiteren enthält Arganöl wie das Olivenöl das seltene Squalen. Derartigen Substanzen messen Wissenschaftler eine bedeutende Rolle beim Hautschutz ein.
Das hochwertige Arganöl, das aus den Samen des Baumes gewonnen wird, gilt in Marokko als Lebenselexier und wird auch oft das Gold Marokkos genannt. Das reichhaltige, nussig schmeckende Arganöl findet mehr und mehr Zugang in die europäische Küche zum Verfeinern von Salaten, Gemüse-, Fleisch- und Fischgerichten.
"Untersuchungen zur kosmetischen Wirkung von Arganöl und dessen Zubereitungen haben einen regenerativen Effekt auf die Haut aufgezeigt." (deutsche-apotheker-zeitung.de)
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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