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Dem (Gemeinen) Frauenmantel wurde sein Name einer verbreiteten Auffassung zufolge wegen der Form seiner Blätter verliehen. Sie sollen wie jene Art Mantel oder Überwurf aussehen, mit der auf alten Bildern die Jungfrau Maria oft dargestellt wurde.
Seltener wird der Frauenmantel Hasenmänteli oder Taukraut genannt. Letzteres wohl deshalb, weil aus Wasserspalten der Blätter in feuchten Nächten tröpfchenweise Wasser abgegeben wird.
Allerdings könnten weitere Namen wie Jungfernkraut, Frauenhilf oder Frauenrock auch darauf hinweisen, dass man sich bei der Namensgebung an der Verwendung des Frauenmantels in der Volksmedizin orientierte: Seit Jahrhunderten wird er bei vielen Arten von „Frauenbeschwerden“ eingesetzt.
Der wissenschaftliche Name des Gemeinen Frauenmantel lautet Alchemilla vulgaris. Er gehört der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) an. Blütezeit ist Mai bis September/Oktober.
Die 10 bis 40 cm hohe, ausdauernde, üppige Staude hat Blätter mit nierenförmigem Umriss, die 5- bis 11-lappig, gezahnt, leicht gefaltet und oft behaart sind. Die grünlichgelben Blüten in endständiger, kahler Rispe sind mit 3 bis 5 mm sehr klein. In der Kelchröhre ist die einsamige, nussartige Frucht eingeschlossen.
In Europa und Asien ist der Frauenmantel weit verbreitet. Seine bevorzugten Standorte sind Wiesen, Weiden, Wälder, Wald- und Wegränder, Gebüsche und Gräben. Er ist kalkscheu und liebt feuchte, lehmige Böden.
Der Frauenmantel enthält Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. In der Volksheilkunde wurde bzw. wird er als Hausmittel vor allem bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden, aber auch bei Magen-Darm-Problemen eingesetzt.
Die Anwendungsgebiete des Frauenmantels – wozu auch Erkältungssymptome oder Verspannungen im Kopfbereich zählen – resultieren wahrscheinlich überwiegend aus überlieferten Erfahrungen. Wissenschaftlich belegt ist die jeweilige Wirksamkeit des Frauenmantels nicht.
Für Frauenmantel-Hausmittel werden die oberirdischen Pflanzenteile gesammelt. Sie können frisch oder getrocknet verwendet werden. Frauenmantelkraut wird als Tee zur innerlichen und äußerlichen Anwendung zubereitet.
Die Blätter werden als Badewasser-Zusatz oder als Bestandteil von Gesichtswasser zur Hautpflege genutzt. Junge Frauenmantel-Blätter werden auch gern in Salate gegeben.
Wer auf Pflanzen mit hohem Gerbstoffgehalt empfindlich reagiert, z.B. mit Magenbeschwerden, Übelkeit etc., sollte auf Zubereitungen mit Frauenmantel verzichten. Ebenso Schwangere oder Menschen mit Bluterkrankungen wie Anämie.
„Gerbstoffe können die Aufnahme von Medikamenten über den Darm stören. Deshalb nicht direkt zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen!“ (apotheken-umschau.de)
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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