Unter Stoffwechsel oder Metabolismus versteht man die Gesamtheit aller biochemischen Vorgänge, welche in den Zellen des Körpers ablaufen. In den Zellen werden die zugeführten Nährstoffe ab- oder umgebaut und neue Stoffe aus ihnen hergestellt. Zuvor werden die Nährstoffe über den Darm aufgenommen und durch den Blutkreislauf zu ihrem Bestimmungsort transportiert.
Man unterscheidet den Baustoffwechsel, dessen Ziel der Aufbau und Erhalt des Körpers ist, und den Energiestoffwechsel, der für die Aufrechterhaltung der energieverbrauchenden Körperfunktionen verantwortlich ist.
Den Energieverbrauch eines Menschen bei völliger Ruhe bezeichnet man auch als Grundumsatz.
Beim Stoffwechsel wird im Allgemeinen zwischen Anabolismus und Katabolismus unterschieden. Der Anabolismus dient dem Aufbau von Stoffen. Hier werden Einzelstoffe zu komplexeren Stoffen verarbeitet. Diese dienen zum Aufbau von Organen und Zellen und können auch zur späteren Verwendung in körpereigenen Depots gespeichert werden. Der Anabolismus geschieht meistens unter dem Verbrauch von Energie.
Als Katabolismus werden dagegen alle Vorgänge des Stoffwechsels bezeichnet, bei denen Stoffe abgebaut werden – entweder zur Energieerzeugung oder zur Entgiftung. Hier werden entweder die zugeführten Nährstoffe direkt verwertet oder die in den Depots des Körpers gespeicherten Reserven genutzt. Innerhalb einer Zelle können niemals gleichzeitig Vorgänge des Anabolismus und des Katabolismus ablaufen. Die beteiligten Enzyme hemmen jeweils die ihrer Tätigkeit entgegengesetzten Vorgänge.
Häufig wird davon gesprochen, den Stoffwechsel anzuregen oder anzukurbeln, gerade im Zusammenhang mit dem Versuch, Gewicht zu verlieren. Diese Formulierung bezieht sich häufig nicht nur auf den Metabolismus im engen Sinne, sondern schließt auch schon die Verdauung mit ein. In diesem Sinne geht es normalerweise darum, dass keine Nährstoffe als Fett in den Depots eingelagert werden – auch wenn dies eigentlich eine vollkommen normale Stoffwechselaktivität ist. Nach diesem Verständnis kann der Stoffwechsel auf verschiedene Weisen angekurbelt werden:
Sportliche Betätigung fördert Aktivitäten des Katabolismus. Der erhöhte Energieverbrauch führt dazu, dass die Reserven aus den Depots zur Energieerzeugung genutzt werden – auch aus den Fettdepots.
Eine ballaststoffreiche Ernährung sorgt für eine aktive Verdauung und regt dadurch Ausscheidungsvorgänge an. Ballaststoffe leisten selbst keinen Beitrag zur Energieerzeugung, also wird die Energie vorwiegend aus den eingelagerten Reserven gewonnen.
Oft wird auch nahe gelegt, den Stoffwechsel durch viel trinken anzukurbeln. Hier geht es nicht um Energieerzeugung oder –verwertung, sondern um das Ausspülen von Schadstoffen.
Eine weitere Empfehlung, um den Metabolismus anzukurbeln, ist die Vermeidung von Stress. Unter Stress funktioniert nämlich der Abbau von Fett zur Energieerzeugung nicht so gut, also bleiben die Fettdepots weitestgehend erhalten.
© Bilder: master1305 - Fotolia | Halfpoint - Fotolia