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Nicht umsonst schwören viele Menschen auf die gesundheitsfördernde Wirkung von Saunabesuchen und regelmäßigem Sport. Doch Schwitzen ist auch unangenehm, denn Schweißgeruch wird normalerweise als störend und unattraktiv wahrgenommen. Auch feuchte Hände oder Schweißflecken durch Achselnässe hat wohl niemand gern. Starkes Schwitzen im Alltag ist für Betroffene oft eine große Belastung. Wir stellen Ihnen die positiven und negativen Aspekte des Schwitzens vor.
Die Körpertemperatur – oder genauer die Körperkerntemperatur – sollte in einem gesunden Körper zwischen 36,3 und 37,4 °C liegen.
Zwar schwankt die Körperkerntemperatur über den Tag ein wenig und verschiedene anstrengende Tätigkeiten können die Temperatur kurzfristig in die Höhe treiben. Doch allgemein bemüht sich der Körper, seine Kerntemperatur im Normalbereich zu halten. Schwitzen ist einer der Mechanismen, die hierfür zur Verfügung stehen.
Über die menschliche Haut verteilen sich zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen, wobei einige Regionen wesentlich mehr Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter aufweisen als andere. Die Drüsen können den Körper kühlen, indem Sie bei hoher Körperkerntemperatur Schweiß absondern. Der Schweiß benetzt die Haut, verdunstet dort und sorgt dadurch für Kühlung.
Von der Körpertemperatur unabhängig ist das Schwitzen bei Stress oder Angst. Auch hier kann der Körper plötzlich zu schwitzen beginnen. „Klassische“ Auslöser sind Prüfungen, schwierige Situationen am Arbeitsplatz oder die Verabredung mit einem potentiellen Partner.
Da das Schwitzen hier in der Regel als unangenehm und peinlich wahrgenommen wird, verstärken sich Stress und Schweißbildung oftmals gegenseitig. Stress- und Angstreaktionen sind evolutionär auf den Umgang mit Gefahren ausgerichtet.
Diese ließen sich früher entweder durch Kampf oder Flucht lösen. Also bereitete sich der Körper schon darauf vor, Höchstleistungen zu erbringen und begann vorsorglich mit der Kühlung. Heutige Situationen voller Stress und Angst lassen sich normalerweise nicht mehr durch Kampf oder Flucht bewältigen, aber die Reaktion des Körpers ist erhalten geblieben.
Hyperhidrose
Übermäßiges Schwitzen ohne offensichtlichen Anlass wird als Hyperhidrose bezeichnet. Dabei kann die Schweißbildung am ganzen Körper oder örtlich begrenzt (z.B. feuchte Hände, extreme Achselnässe oder Schweißfüße) auftreten.
Über die genauen Ursachen wird noch spekuliert. Laut einem Artikel der Tageszeitung „Die Welt“ sind zwei bis drei Prozent der Bevölkerung von Hyperhidrose betroffen.
Schwitzen ist ein komplexer Vorgang und hängt von zahlreichen Faktoren ab. So können Sie durch Ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten dazu beitragen, Schwitzen und Schweißgeruch besser unter Kontrolle zu haben.
Achselhaare entfernen: Achselhaare bieten den geruchsbildenden Bakterien ein angenehmes Zuhause.
Auf rasierten Achseln fühlen sich die Bakterien nicht so wohl, vermehren sich nicht so stark und der Schweißgeruch nimmt ab.
Scharfes Essen vermeiden: Auch scharfes Essen kann Sie ins Schwitzen bringen, denn scharfe Mahlzeiten regen den Körper zur Wärmeproduktion an.
Um die gewünschte Körperkerntemperatur zu halten, beginnt der Körper zu schwitzen.
Kaffee, Schwarzen Tee und Alkohol meiden: Kaffee und Schwarzer Tee regen den Kreislauf an und verstärken das Schwitzen.
Alkohol wirkt ebenfalls anregend und läss die Leber auf Hochtouren arbeiten. So gerät der Körper leichter ins Schwitzen.
Übergewicht abbauen: Bei Übergewicht trägt der Körper bei Bewegung eine größere Last. Das ist anstrengender als bei Normalgewicht und regt das Schwitzen an.
Erfolgreiches Abnehmen erleichtert uns die Temperaturregulierung.
Atmungsaktive Kleidung tragen: Damit der Körper überschüssige Wärme abgeben kann, benötigt er luftige, atmungsaktive Kleidung.
Auch verdunstender Schweiß kann so leichter nach außen abgegeben werden.
Sauna und Sport härten ab: Wenn der Körper durch Saunabesuche oder Sport ins Schwitzen gebracht wird, lernt er daraus.
Die Produktion von Schweiß kann besser gesteuert werden und fährt in weniger extremen Situationen zurück.
Schweißdrüsen sind nicht alle gleich: Fast über den gesamten Körper verteilen sich die ekkrinen Schweißdrüsen. Ihr Schweiß ist geruchslos und besteht aus Wasser und Mineralstoffen.
Doch unter den Achseln, an den Brustwarzen und an den Genitalien befinden sich zusätzlich die apokrinen Schweißdrüsen. Der von ihnen produzierte Schweiß ist zunächst auch geruchslos. Doch harmlose Bakterien auf unserer Haut verstoffwechseln den apokrinen Schweiß. Dadurch entstehen Geruchsstoffe, die für den typischen Schweißgeruch sorgen.
Da der Geruch von Schweiß im Allgemeinen als unattraktiv wahrgenommen wird, ist die Nachfrage nach Abhilfe groß.
Viele Menschen greifen entweder auf ein Deodorant oder auf ein Antitranspirant zurück.
Bakterien, die den apokrinen Schweiß verstoffwechseln, werden von einem Deodorant in der Vermehrung gehemmt. Dadurch schwitzen die Benutzer noch genauso stark wie vorher, aber der Schweiß riecht nicht mehr so streng.
Ein Antitranspirant verschließt oder verkleinert die Schweißdrüsen. So wird tatsächlich weniger Schweiß produziert. Der Schweiß entwickelt mit der Zeit jedoch unverändert seinen typischen Geruch. Viele Antitranspirante enthalten Aluminium, doch der Inhaltsstoff steht in den letzten Jahren vermehrt in der Kritik.
Schon lange ist der Salbei als vielseitig einsetzbare Pflanze bekannt. 1998 und 2003 wurde er als Heilpflanze des Jahres ausgezeichnet. Zu den positiven Eigenschaften von Salbei zählt, dass er innerlich und äußerlich als Unterstützung gegen das Schwitzen eingesetzt werden kann.
Salbei hilft also gleich doppelt gegen starkes Schwitzen: Äußerlich bewirkt er, dass sich die Schweißdrüsen zusammenziehen. Dadurch wird von den Drüsen weniger Schweiß abgesondert. Innerlich unterstützt er durch seine antibakteriellen Eigenschaften die Reduzierung der geruchsbildenden Bakterien.
Salbei kann zum Beispiel in Form von Tee aufgenommen werden. Übergießen Sie etwa fünf Blätter mit kochendem Wasser und lassen Sie das Ganze etwa eine Viertelstunde ziehen. Der Tee sollte dreimal täglich getrunken werden. Damit reduzieren Sie das Schwitzen auf ganz natürliche Weise..
Salbei – ein Klassiker der Naturheilkunde
Schon in den Hochkulturen der Ägypter, Griechen und Römer war Salbei als vielseitige Heilpflanze beliebt. Heute kommt er in der Küche ebenso zum Einsatz wie in der Naturheilpraxis. Salbei gilt dabei nicht nur als schweißhemmend, sondern auch als nützlicher Helfer für die Verdauung, das Zahnfleisch und die Atemwege.
Der ekkrine Schweiß besteht aus Wasser und Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium. Wenn wir schwitzen, gehen dem Körper also sowohl Flüssigkeit als auch Mineralstoffe verloren.
Die Verluste durch das alltägliche Schwitzen lassen sich leicht auffangen. Doch besonders schweißtreibende Tätigkeiten wie Sport, ein Saunabesuch oder anstrengende Gartenarbeit können sich durch deutlichere Verluste bemerkbar machen. Um die verlorene Flüssigkeit auszugleichen, ist es wichtig, viel zu trinken – bei großer Hitze oder sportlicher Betätigung am besten mehr als 3 Liter am Tag.
Doch allein durch Getränke lassen sich die verlorenen Mineralstoffe nicht immer ersetzen.
Da die verschiedenen Mineralstoffe nicht vom Körper hergestellt werden können und dort dennoch zahlreiche unverzichtbare Funktionen erfüllen, sollten Mineralstoffverluste schnell ausgeglichen werden. Dafür können Sie die Mineralstoffe schon im Vorfeld der schweißtreibenden Aktivitäten zu sich nehmen oder anschließend Ihre Speicher wieder auffüllen. Besonders gut können Mineralstoffe vom Körper aufgenommen werden, wenn sie im natürlichen Verbund vorliegen.
Hinweise
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise.
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