Das Herz gilt als Motor des Lebens. Es sorgt in jedem Moment dafür, dass alle Körperzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, damit wichtige Körperfunktionen aufrechterhalten werden können. Manchmal geben wir nicht genug Acht auf unser Herz, hören nicht auf mögliche Signale und belasten es durch Stress, zu wenig Bewegung, Alkohol oder ungesundes Essen.
Dabei leistet unser Herz Großartiges: Täglich pumpt es bis zu 10.000 Liter Blut durch unsere Gefäße, das entspricht in etwa der Füllung von 55 Badewannen. Dabei schlägt es ganze 100 000-mal am Tag und im gesamten Leben bis zu 3 Milliarden Mal. Damit dies reibungslos ablaufen kann, sind die Herzmuskelzellen mit einer Vielzahl an Mitochondrien - kleinen Minikraftwerken zur Energiebereitstellung - ausgestattet. Fast jede Körperzelle enthält Mitochondrien, Organe mit einem besonders hohen Energieverbrauch wie das Herz enthalten allerdings auch besonders viele Mitochondrien. Eine einzige Herzzelle gewinnt ihre Energie aus bis zu 2000 Mitochondrien! Und hier kommt Coenzym Q10 ins Spiel, denn ohne ausreichend Q10 kann diese Energiegewinnung nur auf Sparflamme laufen.
Coenzym Q10 ist ein lebensnotwendiges Schlüsselenzym. Es kann mit der Zündkerze im Motor verglichen werden, denn es gibt gewissermaßen den „Funken“, damit unser Körper Nahrungsenergie in Zellenergie umwandeln kann. Kohlenhydrate oder Fette können nur dann zu Energie verbrannt werden, wenn ausreichend Coenzym Q10 vorhanden ist.
Coenzym Q10 kommt in nahezu allen menschlichen Geweben vor. Es wird auch als Vitaminoid bezeichnet, weil es vitaminähnliche Eigenschaften besitzt: Der Körper kann diesen fettlöslichen Stoff nur in begrenzter Menge selbst herstellen und muss ihn daher z.T. auch mit der Nahrung aufnehmen. Echte Vitamine müssen zwingend mit Lebensmitteln zugeführt werden, sie können nicht selbst gebildet werden.
Organe mit einer hohen Stoffwechselleistung wie die Herz- oder Skelettmuskulatur oder die Leber, aber auch das zentrale Nervensystem, benötigen ein hohes Energielevel und dementsprechend viel Coenzym Q10. Daher findet man in diesen Organen auch eine hohe Dichte an Mitochondrien.
In jungen Jahren ist eine ausreichende Q10-Versorgung meist kein Problem. Untersuchungen konnten jedoch zeigen, dass der Gehalt an Coenzym Q10 in verschiedenen Organen, z.B. in Herz, Leber und zentralem Nervensystem, z.T. schon ab dem 20. Lebensjahr abnimmt. 40-Jährige haben im Schnitt 30% weniger Coenzym Q10 im Herzmuskel und 80-Jährige 60% weniger als gesunde 20-Jährige.
Zum Ausgleich der verminderten körpereigenen Synthese empfiehlt es sich, ab dem 40. Lebensjahr täglich eine Extraportion Coenzym Q10 zu sich zu nehmen. Natürliche Q10-Quellen sind vor allem pflanzliche Öle (z.B. Oliven- oder Rapsöl), Fisch (z.B. Sardinen, Makrelen), Nüsse und Fleisch. Für die Aufnahme von etwa 30mg Coenzym Q10 müsste man allerdings täglich ein Glas Sojaöl oder 1,8kg Huhn verzehren!
Ein allgemein erhöhter Bedarf an Coenzym Q10 kann z.B. bei Stress, starker Muskelarbeit, hohem Alkoholkonsum oder als Nebenwirkung bei der Einnahme bestimmter Arzneimittel entstehen. Insbesondere Menschen, die täglich Cholesterinsenker in Form von Statinen einnehmen, sollten ihre Coenzym Q10-Versorgung im Auge behalten.
Coenzym Q10 besitzt noch eine weiter wichtige Eigenschaft: Es ist in der Lage, die Körperzellen und die Mitochondrien selbst vor oxidativem Stress, verursacht durch aggressive freien Sauerstoffradikale, welche permanent bei der Energiegewinnung in den Zellen anfallen, zu schützen.
Wenn es um Q10 geht, geht es auch immer um zwei verschiedene Formen: Ubiquinon (auch Ubichinon) und Ubiquinol (auch Ubichinol).
Das eigentliche Coenzym Q10 wird als Ubiquinon bezeichnet. Hierbei handelt es sich um die aktive, oxidierte Form, auf der bis heute fast die gesamte Dokumentation zur Wirksamkeit und Sicherheit von Coenzym Q10 basiert. Nur wenige Studien wurden mit der reduzierten Q10-Form Ubiquinol durchgeführt.
Einmal im Blut und in den Körperzellen angekommen, wechseln die beiden Q10-Formen kontinuierlich von einer Form zur anderen – je nachdem, ob sie gerade als zündender Funke für die Energiebereitstellung oder als Antioxidans fungieren müssen. Auch in den Mitochondrien wechseln beide Q10-Formen ständig hin und her.
Beim Coenzym Q10, welches wir mit der Nahrung aufnehmen und jenem, welches im Körper eigenständig in der Leber gebildet wird, handelt es sich übrigens um die oxidierte Form Ubiquinon.
Musik beeinflusst nicht nur unsere Stimmung, sondern hat auch einen Einfluss auf die Herzfrequenz. Sanfte, ruhige Musik kann sich positiv auf Herzfrequenz und Blutdruck auswirken und unterstützt den akuten Stressabbau.
„Lachen ist gesund“ – Beim fröhlichen Lachen wird das Herz-Kreislauf-System angeregt und die Durchblutung gefördert. Außerdem wird mehr Sauerstoff eingeatmet als im normalen Zustand und hunderte Muskeln im Körper werden aktiviert.
Einige Lebensmittel können das Herz-Kreislauf-System auf besondere Weise unterstützen. Hierzu zählen z.B. buntes Obst & Gemüse, Knoblauch, Walnüsse und Olivenöl. Der maßvolle Genuss von dunkler Schokolade mit einem hohen Anteil an Kakaoflavanolen kann die Elastizität der Blutgefäße erhalten, was zu einer normalen Durchblutung beiträgt*.
Sanfte Bewegungsarten wie die des Tai-Chi sollen die Gesundheit von Herz und Kreislauf effektiv fördern können. Eine aktuelle Studie konnte zeigen, dass mit regelmäßigen Tai-Chi-Übungen Blutdruckwerte im oberen Normbereich gesenkt werden können**.
*ab 200mg täglich
**Li X, Chang P, Wu M, et al. Effect of Tai Chi vs Aerobic Exercise on Blood Pressure in Patients With Prehypertension: A Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open. 2024;7(2):e2354937.