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Sie sind klein, grün und nährstoffreich. Spirulina und Chlorella sind zwei Algen, die sich als Nahrungsergänzung großer Beliebtheit erfreuen. Aufgrund dieser Ähnlichkeiten kann man die beiden Algen auf den ersten Blick durchaus verwechseln. Doch zwischen den kleinen Algen bestehen große Unterschiede. Wir stellen sie Ihnen vor.
Bei Spirulina und Chlorella handelt es sich um einzellige Algen. Auch wenn beide grün sind, ist nur Chlorella auch aus biologischer Sicht eine Grünalge.
Spirulina zählt dagegen zu den Blaualgen und in der Tat mischt sich hier ein leichter Blauton in das vorherrschende Dunkelgrün.
Unter dem Mikroskop werden weitere Unterschiede deutlich: Spirulina verfügt über keinen ausgeprägten Zellkern und nur dünne Zellwände. Jede Zelle von Chlorella besitzt dagegen einen eigenen Kern und wesentlich robustere Wände. Beides ist für die Anwendung und Wirkung der Algen von großer Bedeutung.
Für das bloße Auge sind Spirulina und Chlorella beide nicht zu erkennen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die beiden Algen gleich groß (oder vielmehr gleich klein) sind. Spirulina besitzt einen Durchmesser von bis zu 5 Mikrometern und wird bis zu 3 Mikrometer hoch. Die annähernd kugelförmige Chlorella erreicht Durchmesser von bis zu 10 Mikrometern und kann damit doppelt so groß werden. Zum Vergleich: Ein Stecknadelkopf hat einen Durchmesser von 1000 bis 3000 Mikrometern (1 bis 3 Millimetern).
Die Azteken kannten Spirulina bereits als Nahrungsmittel. Die Blaualge war zum Beispiel auf dem extrem salzhaltigen Texcoco-See heimisch, der im Süden des heutigen Mexiko liegt. Auch in manchen Teilen Afrikas ist Spirulina schon seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil des Speiseplans. Unter günstigen Bedingungen breitet sich die Alge rasch aus und bietet so eine schnell nachwachsende Nahrungsquelle. Spirulina fühlt sich in Salz- und Süßwasser gleichermaßen zu Hause.
Die gezielte Kultivierung von Spirulina erfolgt in Regionen mit konstant warmen Temperaturen, zum Beispiel in Kalifornien, auf Hawaii, in China und Indien. Dort kann sich die Alge in flachen Zuchtbecken ungestört ausbreiten. Das Wasser wird immer in Bewegung gehalten. So können alle Spirulina-Algen gleichermaßen genügend Sonne tanken.
Chlorella kann im Gegensatz zu Spirulina nur in Süßwasser überleben. Aufgrund ihrer hohen Teilungsrate ist sie dort aber fast weltweit verbreitet. In Asien und Süd- und Mittelamerika war sie schon länger als Nahrungsmittel geläufig.
Es gab in der Vergangenheit Bemühungen, Chlorella als Grundnahrungsmittel zu etablieren, doch die Massenproduktion stellte sich als zu kostspielig heraus. Als Nahrungsergänzungsmittel wird die Chlorella-Alge hauptsächlich in den USA und in Asien kultiviert. Auch hier ist gleichmäßige Wärme sehr hilfreich. Die größte europäische Kultivierung erfolgt in Klötze in Sachsen-Anhalt.
Dass Chlorella in einigen Regionen der Welt schon lange als Nahrungsmittel geläufig war, liegt an der Kombination aus Nährstoffreichtum und schneller Vermehrung dieser Alge.
Als spezialisierter Nährstofflieferant hat Spirulina dennoch die Nase vorn. So enthalten sechs Spirulina Presslinge** 2,9 mg Beta-Carotin.
Aus dem Beta-Carotin kann der Körper Vitamin A herstellen und so bereits 60 % seines Tagesbedarfs decken. Dazu enthält Spirulina sehr viel Eiweiß, versorgt den Körper mit Eisen, den Vitaminen B12 und K und den acht essentiellen Aminosäuren. Auch 10 nicht-essentielle Aminosäuren und Chlorophyll sind in Spirulina in nennenswerten Mengen enthalten.
Obwohl auch Chlorella äußerst nährstoffreich ist, kann die Süßwasser-Alge hier in vielen Bereichen nicht mithalten. Sechs Chlorella Presslinge** von Bärbel Drexel zum Beispiel enthalten nur 0,8 mg Beta-Carotin. Doch wichtiger als die absoluten Zahlen ist die Verwertbarkeit. Spirulina hat sehr dünne Zellwände, so dass die enthaltenen Nährstoffe im Darm besonders gut aufgenommen werden können. Die dickeren Zellwände von Chlorella werden bei der Produktion von Nahrungsergänzungsmitteln oft künstlich aufgebrochen, um die Verwertbarkeit im Körper zu erhöhen. Doch an Spirulina reicht Chlorella in dieser Hinsicht auch nach einer solchen Verarbeitung nicht heran.
**Empfohlene Verzehrmenge für einen Tag
Die Chlorella-Alge hat im Vergleich zu Spirulina dickere Zellwände. Sie werden im Darm nicht vollständig verdaut und können dadurch unerwünschte Stoffe an sich binden. Dann werden die halbverdauten Chlorella-Zellwände mit dem Stuhlgang ausgeschieden und nehmen die gebundenen Stoffe einfach mit.
Weitere Unterstützung bietet das in Chlorella enthaltene Chlorophyll. Chlorella enthält dreimal so viel wie die gleiche Menge Spirulina. Chlorophyll besitzt unter anderem blutreinigende Eigenschaften.
Verallgemeinert ist es natürlich Unsinn, die Frage zu stellen, ob nun Chlorella oder Spirulina die bessere Alge ist. Stattdessen sollten Sie sich fragen: „Welche Alge ist besser für mich?“ Geht es Ihnen um die Aufnahme wertvoller Nährstoffe, sollten Sie zu Spirulina greifen. Chlorella enthält mehr Chlorophyll und kann zudem Entlastungsorgane wie Leber und Darm unterstützen.
Keine Kompromisse sollten Sie allerdings beim Vergleich von Spirulina mit Spirulina und von Chlorella mit Chlorella eingehen. (Synthetische) Zusatzstoffe können sowohl die Verträglichkeit als auch die Wirksamkeit von Spirulina und Chlorella beeinträchtigen. Also vergleichen Sie aufmerksam und bevorzugen Sie naturreine Qualität.
Hinweise
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