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An unsere Leber denken wir oft nur im Zusammenhang mit Alkohol. Aber damit unterschätzen wir sie sehr. Sie ist nicht nur für die Reinigung des Körpers von belastenden Substanzen wie Alkohol zuständig.
Die Leber ist für den Stoffwechsel von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten unverzichtbar und kann verschiedene Vitamine und Spurenelemente speichern. Sie ist vergleichsweise robust und genügsam, doch das bedeutet auch, dass bestehende Leberprobleme oft lange nicht auffallen.
Eine gesunde menschliche Leber wiegt zwischen 1,5 und 2 Kilogramm. Damit ist sie fünfmal so schwer wie das Herz.
Die Leber ist in zwei größere und zwei kleinere Leberlappen aufgeteilt und als einziges Organ neben dem Herz in zwei Blutkreisläufe eingebunden: Sie enthält sauerstoffreiches Blut vom Herz und mit vielen Nahrungsbestandteilen angereichertes Blut aus den Verdauungsorganen. Insgesamt fließen täglich ca. 2.000 Liter Blut durch die Leber.
Nach den Vorstellungen der mittelalterlichen Medizin war die Leber der Ursprung vieler Gefühle. Insbesondere negative Emotionen wie Zorn oder Wut sollten hier ihr Zuhause haben.
Deshalb spricht man noch heute davon, dass einem beleidigten oder verstimmten Menschen „eine Laus über die Leber gelaufen“ ist. Auch die Wendung der „beleidigten Leberwurst“ hat hier ihren Ursprung.
Über die sogenannte Pfortader erreichen die Leber viele nützliche Inhaltsstoffe aus unserer Nahrung. Aus ihnen stellt die Leber wichtige Stoffe her, die im Körper verschiedenste Funktionen erfüllen. Dazu gehören Fettsäuren, Cholesterin, Bluteiweiße und Gallensäure. Die Gallensäure ist wiederum für die Fettverdauung wichtig. Manche Stoffe wie Glucose oder Fett kann die Leber auch speichern, um auf einen späteren Bedarf vorbereitet zu sein.
Doch nicht nur nützliche Stoffe gelangen mit der Nahrung in unseren Körper, auch belastende Stoffe werden aufgenommen. Die Leber baut diese Stoffe um und ab. Wenn möglich, werden wasserlösliche Stoffe an die Nieren weitergeleitet und über den Urin abgegeben.
Probleme mit dem Bilirubin-Stoffwechsel können sich dadurch äußern, dass die Haut, Schleimhäute und Augen eine deutliche Gelbfärbung annehmen. Diese Gelbsucht (medizinisch: Ikterus) entsteht, weil entweder zu viel Bilirubin gebildet oder zu wenig davon ausgeschieden wird.
Gelbsucht wird häufig mit Lebererkrankungen in Verbindung gebracht, doch Probleme mit der Leber sind nur eine der möglichen Ursachen. Beispielsweise kommen auch Gallenbeschwerden oder der Anfall von zu vielen geschädigten roten Blutkörperchen als Ursache in Frage.
Fettlösliche „Abfallprodukte“ werden nach Möglichkeit über den Darm beim Stuhlgang ausgeschieden. Auch rote Blutkörperchen, die entweder zu alt oder beschädigt sind, entfernt die Leber aus dem Blutkreislauf und wandelt sie zu Bilirubin um. Dieser gelbe Farbstoff wird dann über den Stuhlgang ausgeschieden.
Durch ihre wichtige Funktion im Umgang mit belastenden Stoffen spielt die Leber auch beim "Entlasten" eine wichtige Rolle. Hier gilt es, die körpereigene Entlastung gezielt anzuregen und zu unterstützen.
Entsprechend ist bei einer Entlastungs-Kur auch Unterstützung für die Leber gefragt – zum Beispiel durch anregende und entlastende Kräuter.
Auch ein Leberwickel kann Entlastungsprozesse fördern. Hierfür einfach eine Wärmflasche in ein feuchtes Handtuch wickeln. Darüber platzieren Sie noch ein trockenes Handtuch und legen die umwickelte Wärmflasche auf den rechten Rippenbogen.
Die Leber ist ein eher unauffälliges Organ – bis zu dem Punkt, dass sie sich bei vielen Problemen nicht bemerkbar macht. Deshalb kommt den sogenannten Leberwerten, die durch eine Blutuntersuchung bestimmt werden, große diagnostische Bedeutung zu.
Eine Fettleber, die übermäßige Einlagerung von Fett in den Leberzellen, ist ein weit verbreitetes Problem. Schätzungen zufolge ist jeder dritte Europäer betroffen. Die häufigste Ursache ist eine ungünstige Ernährung: Häufig besteht ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und einer Fettleber.
Eine weitere verbreitete Ursache ist übertriebener Alkoholkonsum. Alkohol ist sehr energiereich und begünstigt so die Produktion von Fettsäuren. Gleichzeitig hemmt ein Abbauprodukt des Alkohols den Abtransport dieser Fettsäuren, so dass sie sich in der Leber ablagern.
Traditionell ist die Mariendistel als wichtige Unterstützung für die Leber bekannt. Das enthaltene Silymarin soll die natürliche Regeneration der Leber fördern und die Membranen der Leberzellen stabilisieren.
Darüber hinaus schützt es als Antioxidans die Leber vor Schädigungen durch Freie Radikale. Zusätzlich unterstützt Artischocke die Verdauung von Fetten und die Ausscheidungsfunktionen der Leber.
Die Leber produziert Gallensäure, welche in der Gallenblase gesammelt wird. Sobald der Dünndarm zu verdauende Fette registriert, wird Gallensäure freigesetzt und verbindet sich mit den Fetten. Erst dann sind die Fette bereit für die Umwandlung in freie Fettsäuren, welche anschließend weitertransportiert und verarbeitet werden können.
Erzeugt die Leber zu wenig Gallensäure, können Curcuma und Ingwer für Unterstützung sorgen. Sie regen die Gallensäure-Produktion an und fördern dadurch die Fettverdauung. Auch in anderen Bereichen können sie das körperliche Wohlbefinden positiv beeinflussen.
Hinweise
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise.
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