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… kannten den Apfelessig und nutzten ihn nicht nur zum Würzen oder Konservieren von Speisen. Das alkoholfreie Stärkungs- und Erfrischungsgetränk „Posca“ soll wahlweise mit Apfel- oder Weinessig angerührt worden sein. Außerdem setzte man Apfelessig wohl zum Desinfizieren von Wunden und bei zahlreichen Beschwerden ein.
Seit dem Mittelalter ist Apfelessig Bestandteil der so genannten Volksheilkunde. In Pestzeiten verwendete man ihn zum Beispiel für desinfizierende Waschungen. Im 20. Jahrhundert war der Apfelessig etwas in Vergessenheit geraten, wurde aber Ende der 1990er-Jahre von einer breiten Öffentlichkeit wiederentdeckt.
Um die Jahrtausendwende entstand sogar ein wahrer Apfelessig-„Hype“: Hunderte von Ratgeber-Büchern mit Titeln wie „Alleskönner Apfelessig“, „Gesund mit Apfelessig“ oder „Schlank nach Wunsch mit Apfelessig“ fanden begeisterte Leser.
Der Hype ist vorüber, doch der Apfelessig hat sich als Hausmittel wieder im Bewusstsein naturheilkundlich interessierter Menschen etabliert. Man schätzt ihn vor allem wegen der vielen enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme. Beliebt sind zum Beispiel anregende Apfelessig-Drinks am Morgen.
Apfelessig wird meist verdünnt getrunken, da seine Säuren die Schleimhäute des Verdauungstraktes oder die Kehle reizen könnten.
Nach dem Genuss von Apfelessig-Getränken sollte außerdem der Mund mit Wasser ausgespült werden, um zu vermeiden, dass die Säuren den Zahnschmelz angreifen.
Mischungsverhältnisse, Dosierungen und sonstige Verzehrempfehlungen variieren je nach Anwendung. Berücksichtigen sie stets auch individuelle Einschränkungen wie Unverträglichkeiten oder Allergien.
Apfelessig gewinnt man aus alkoholhaltigem Apfelwein bzw. Apfelmost. Durch Hinzufügen von Essigbakterien wird der enthaltene Alkohol zu Essigsäure umgewandelt. Die im Ursprungsprodukt – den Äpfeln – enthaltenen Vitalstoffe bleiben erhalten, wenn auch in vermindertem Umfang.
Was man in Antike und Mittelalter noch nicht wusste, dürfte heute der Hauptgrund für die Beliebtheit von Apfelessig sein: Im Unterschied zu anderen Essigarten enthält er neben antibakteriell wirkenden Säuren zusätzlich alle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die in Äpfeln vorkommen.
Das sind in der Hauptsache:
Vitamin A | Calcium |
Beta-Carotin (Provitamin A) | Phosphor |
Vitamin B1 (Thiamin) | Magnesium |
Vitamin B2 (Riboflavin) | Eisen |
Vitamin B6 (Pyridoxin) | Jod |
Vitamin B9 (Folsäure) | Fluor |
Vitamin C | Zink |
Vitamin E | Kupfer |
Natrium | Selen |
Kalium | Flavonoide |
Außerdem ...
Aminosäuren | Vitamin B7 (Biotin) |
Enzyme | Vitamin K |
Vitamin B3 (Niacin) | Mangan |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | Chrom |
Wie andere Essigarten wird Apfelessig zum Würzen von Speisen, insbesondere Salaten, genutzt.
Seit der Antike wird Apfelessig auch bei vielerlei Beschwerden angewendet. Wirklich nachgewiesen ist aber nur die desinfizierende, antibakterielle Wirkung der enthaltenen Säuren. Die vielen volksheilkundlichen Anwendungsgebiete resultieren eher aus überlieferten Erfahrungen.
… wird Apfelessig zum Beispiel in Wickeln, Kompressen oder Umschlägen angewendet, auch zur Haut- und Gesichtsreinigung, für Fußbäder, als Haarspülung u.a.m. Allerdings kann empfindliche Haut gereizt werden und austrocknen.
… wird Apfelessig unter anderem zur Unterstützung des Stoffwechsels, der Verdauung, des Gewichtsmanagements, des Säure-Basen-Haushaltes und für das allgemeine Wohlbefinden getrunken. Allerdings sollte bei Magen-Darm-Beschwerden, chronischem Sodbrennen, Nierenerkrankungen oder eventuellem Unverträglichkeitspotential zuvor ärztlicher Rat eingeholt werden.
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Quellen:
Malm, L., Möbus, M.: Antibiotische Heilpflanzen, Bassermann Verlag, München, 2. Aufl. 2018.
Elmadfa, I.: Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle, GU Verlag, München, 2019.
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