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Der deutsche Name 'Ringelblume' bezieht sich auf die inneren ringförmig gewundenen Früchte der Pflanze.
Wissenschaftlicher Name: Calendula officinalis L.
Der Gattungsname 'Calendula' kann vom lateinischen Wort 'calendae = der Monatserste' hergeleitet werden, kommt möglicherweise aber auch von der gelben Krone, hergeleitet vom Wort 'caltula = Kleid von gelber Farbe', oder von der Verwendung der Blüten zu Blumenkränzen oder -körben, hergeleitet vom Wort 'calathus = geflochtener Korb'.
Der Zusatz 'officinalis = offizinell' kam erst zu Linnés Zeiten auf und verweist auf die medizinische Verwendung. In Frankreich wird 'officinal' 1733 in einem Drogenbuch genannt. Die Bedeutung des französischen Wortes 'officine' für 'Apotheke, Labor ' ist allerdings erst seit 1812 belegt.
Ob die Ringelblume in der Antike schon als Heilpflanze bekannt war, ist insofern ungewiss als dass die Griechische Bezeichnung 'klymenon' für verschiede Pflanzen verwendet wurde.
Im 12. Jahrhundert taucht sie aber verbindlich bei Hildegard von Bingen auf und ist seither in allen einschlägigen Kräuter- und Arzneibüchern beschrieben. Um 1660 schreibt der Arzt Becher, dass die Ringelblume Herz und Leber beisteht, Schweiß und Gift treibt, die Geburt fördert, "der Frauen Zeit treibt' und man ein Wasser, Essig und Conseco" daraus bereitet.
Eleanour Sinclair Rohde's 'Old English Herbals' verweist auf die Färbekraft der Blüten: "Solche, die nicht zufrieden sind mit der natürlichen Farbe, die ihnen Gott gegeben, färben sich das Haar gelb mit den Blüten dieses Krautes".
In der Volksmedizin hat die Ringelblume eine Vielzahl von Anwendungen und Verwendungsformen gefunden. So galt sie in vielen Ländern auch als Liebesblume.
C. officinalis ist meist einjährig, selten zweijährig, 30 bis 50 cm hoch, mit einer etwa 20 cm langen Pfahlwurzel und zahlreichen dünnen Nebenwurzeln.
Der Stängel ist aufrecht und ästig verzweigt, kantig und flaumig behaart. Die wechselständigen Blätter sind spatelförmig bis länglich, lanzettlich und filzig behaart. Jeder Stängel trägt an seiner Spitze ein 5 bis 7 cm großes Blütenköpfchen.
Das Innere des Blütenköpfchens bilden orangefarbene trichterförmige Röhrenblüten. Früchte, sichelförmige, gekrümmt bis geringelte Achänen, werden nur von den weiblichen Strahlenblüten ausgebildet.
Zur Gattung gehören 12 Arten, die in Europa bis zum Iran und den Nordafrika vorgelagerten Inseln zuhause sind, C. officinalis ist unsicheren Ursprungs aber in geeigneten Klimazonen weltweit kultiviert.
Im Kraut Triterpensaponine, Flavonoide, Carotinoide und ätherisches Öl.
In den Blüten Triterpensaponine, Triterpenalkohole (u.a. Lupeol, Taraxasterol, Faradiol, Arnidiol), Flavonoide, Hydroxycumarine (u.a. Scopoletin, Umbelliferon, Aesculetin), Carotinoide, ätherisches Öl und wasserlösliche Polysaccharide.
Zubereitungen mit Ringelblumenblüten werden innerlich bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes verwendet; äußerlich vor allem in Salben und Cremes. Diese sollen bei kleineren Wunden und Entzündungen auf der Haut helfen.
Innerliche und äußerliche Anwendungen mit Ringelblumenkraut beschränken sich auf die Volksmedizin und umfassen z.B. auch Magen- und Darmprobleme.
Genutzt wird Ringelblumenkraut, also die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile, sowie Ringelblumenblüten, womit die Randblüten der völlig entfalteten gesammelten und getrockneten Blütenköpfchen von Calendula officinalis gemeint sind.
"Menschen, die eine empfindliche Haut haben, können auf Ringelblume mit Hautreizungen reagieren. Wer auf Korbblütler allergisch ist, sollte Zubereitungen aus dem Heilkraut vorsichtshalber nicht anwenden." (apotheken-umschau.de)
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise.
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