Vitamine sind organische Stoffe, die der Körper nicht selbst in ausreichender Menge herstellen kann und die er dennoch zum Überleben braucht.
Ob ein Stoff als Vitamin angesehen wird, hängt also vom Lebewesen ab: Viele Tiere können andere Stoffe selbst herstellen als der Mensch.
Beim Menschen sind einige andere lebenswichtige Stoffe, beispielsweise essentielle Fettsäuren und essentielle Aminosäuren von dieser Definition ausgeschlossen.
So verbleiben für den Menschen insgesamt dreizehn Vitamine, von denen er elf überhaupt nicht selbst herstellen kann.
Die Vitamine werden anhand der biologischen Aktivität, die mit ihnen in Verbindung steht, sortiert und mit einem Buchstaben bezeichnet. So bezeichnet man Ascorbinsäure beispielsweise im Allgemeinen als Vitamin C. Insbesondere Vitamin B wird zusätzlich noch durch Ordnungszahlen gekennzeichnet, zum Beispiel Vitamin B6.
Im Allgemeinen werden fettlösliche und wasserlösliche Vitamine unterschieden. Fettlösliche Vitamine lösen sich sehr gut in den körpereigenen Lipiden und können dadurch in den Zellen der Darmschleimhaut gespeichert werden. Es ist also möglich, einen Vorrat an fettlöslichen Vitaminen im Körper anzulegen, die dieser dann bei Bedarf verwertet. Da sich diese Vitamine im Körper anreichern, besteht hier auch die Möglichkeit einer Überdosierung. Als fettlöslich gelten die Vitamine A, D, E und K, wobei Vitamin K nur in geringen Mengen gespeichert werden kann.
Wasserlösliche Vitamine lösen sich, wie der Name schon sagt, in Wasser und können dadurch im Normalfall nicht gespeichert werden. Überschüssige Vitamine werden über den Urin wieder ausgeschieden. Zu den wasserlöslichen Vitaminen zählen Vitamin C und alle B-Vitamine. Eine Sonderstellung nimmt dabei Vitamin B12 ein, da es wasserlöslich ist und trotzdem vom Körper gespeichert werden kann. Eine Überdosierung von Vitamin C ist trotz der Wasserlöslichkeit des Vitamins möglich, allerdings müsste dafür langfristig die empfohlene Tagesdosis in höchstem Maße überschritten werden.
Die verschiedenen Vitamine wurden alle in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entdeckt. Doch schon vorher waren verschiedene Krankheiten bekannt, die sich nun durch Vitaminmangel erklären ließen.
Die wohl bekannteste Vitaminmangel-Erkrankung ist der Skorbut, welcher durch einen Mangel an Vitamin C ausgelöst wird. Zu seinen Symptomen zählen Zahnfleischbluten, Durchfall und allgemeine Erschöpfung.
Gerade Seeleute zu den Zeiten der großen Entdecker wie Christoph Kolumbus oder Vasco da Gama waren häufig von Skorbut bedroht.
Für die langen Seereisen wurden nur haltbare Nahrungsmittel mitgenommen. Dabei handelte es sich vorwiegend um Zwieback und Pökelfleisch – zwei Nahrungsmittel, welche den Bedarf an Vitamin C nicht abdecken konnten. Erst 1754 wurde die Wirkung von Zitrusfrüchten gegen Skorbut entdeckt. Ein Mangel an anderen Vitaminen löst entsprechend andere Krankheiten aus, darunter Pellagra, Beriberi oder eine Blutarmut.
© Bilder: Elena Hramova - shutterstock.com