Das limbische System ist ein Bereich im Gehirn von Säugetieren, welcher vor allem mit Gefühlen, Motivation und Lernen in Verbindung gebracht wird.
Er liegt oberhalb des Hirnstamms und besteht unter anderem aus dem Hippocampus und dem Hypothalamus.
Im limbischen System wird die Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und den Endorphinen gesteuert, welche zum Beispiel die Stimmung eines Menschen maßgeblich beeinflussen können. Es besteht eine direkte Verbindung zwischen dem limbischen System und dem Geruchssinn. So gelangen Dufteindrücke von der Nase direkt ins Gehirn und können im limbischen System Emotionen hervorrufen. Die Aromatherapie macht sich diesen Effekt durch den gezielten Einsatz von ätherischen Ölen zu Nutze.
Das Konzept des limbischen Systems umfasst die Bereiche des Gehirns, die funktional mit der Entstehung von Emotion und Motivation sowie mit der Bildung von Erinnerungen in Verbindung gebracht werden. Es wurde im Jahr 1878 durch den französischen Arzt und Anatom Paul Broca beschrieben, damals noch unter dem Namen limbischer Lappen.
Die Bezeichnung limbisch leitet sich von dem lateinischen Begriff limbus ab, der mit Rand oder Grenze übersetzt werden kann. Die von Broca beschriebenen Strukturen bildeten eine Art zweifachen Ring um den Thalamus, lagen also unmittelbar an seiner Grenze.
Die Definition des limbischen Systems basiert allerdings auf einem veralteten Verständnis des Gehirns, wonach jeder Hirnregion klare Funktionen zugeordnet wurden.
Inzwischen ist jedoch klar, dass die einzelnen Hirnregionen stark miteinander vernetzt sind. Außerdem sind so gut wie immer verschiedene Hirnregionen an komplexen Vorgängen beteiligt.
Die gängige Definition des limbischen Systems ist funktional und nicht räumlich. Deshalb wurden schon mehrfach Bereiche des Gehirns nachträglich dem limbischen System zugeordnet – immer wenn die Neurowissenschaft die Verbindung einer neuen Hirnregion mit Gefühlen, Motivation und Lernen feststellte. Einige Wissenschaftler sprechen sich inzwischen aufgrund der unklaren Begrenzungen für einen vollständigen Verzicht auf die Bezeichnung limbisches System aus.
Der Geruchssinn ist der einzige Sinn, welcher direkt mit dem Gehirn verbunden ist, ohne dass zusätzliche Nervenzellen dazwischengeschaltet sind. Jeder Duftstoff löst an den Riechzellen einen Impuls aus, welcher über die so genannten Axone an das Gehirn weitergeleitet wird. Über das Riechhirn gelangen die Informationen ins limbische System und können dort eine emotionale Reaktion auslösen.
Die Beurteilung von Düften wird überwiegend in den ersten Lebensjahren erlernt. Säuglinge zeigen kaum Reaktionen auf Gerüche, die allgemein als angenehm oder unangenehm gelten. Allerdings verknüpfen auch Kleinkinder schnell Gerüche mit Erinnerungen – zum Beispiel an prägende Erlebnisse oder an Mahlzeiten, die als lecker empfunden wurden.
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